HomePanoramaEin Gottesdiener und sein Meth-Labor

Ein Gottesdiener und sein Meth-Labor

Niederösterreich. In einem beschaulichen Waldviertler Pfarrhof, wo ansonst nur Gebete und Glockengeläut dominieren dürften, kam es zu einer nicht ganz alltäglichen Enthüllung, die selbst Walter White aus „Breaking Bad“ vor Neid erblassen lassen würde. Ein 38-jähriger Priester wurde dabei ertappt, wie er im Pfarrhof Crystal Meth herstellte. Ja, richtig gelesen. Nicht Hostien, sondern Methamphetamin.

Die Polizei hatte den Pfarrhof durchsucht, nachdem die Staatsanwaltschaft Krems einen entsprechenden Befehl erlassen hatte. Bei der Durchsuchung stießen die Ermittler auf ein regelrechtes Drogenlabor. Polizeisprecher Stefan Loidl berichtete, dass man nicht nur Drogen für den Eigengebrauch fand. Der Gottesdiener hatte wohl Größeres im Sinn und plante, die sündigen Substanzen zu verkaufen.

Neben dem offenkundig chemiebegeisterten Priester soll auch eine zweite Person verhaftet worden sein. Wer dieser Komplize ist, bleibt vorerst ein Geheimnis. Er dürfte jedoch nicht den Kirchenkreisen angehören.

Nach Bekanntwerden der Enthüllung reagierte auch die Diözese St. Pölten: Der Priester wurde umgehend von seinem Dienst entpflichtet und jegliche seelsorgerische Tätigkeit wurde ihm untersagt. 

Der Übeltäter ist Priester der Erzdiözese Warschau und seit 2021 in der Diözese St. Pölten tätig. Der zuständige Erzbischof wurde informiert und dort will man sich nun Gedanken machen, welche weiteren Schritte folgen sollen. Przemyslaw Sliwinski, Sprecher der Erzdiözese Warschau, bestätigte, dass man die Informationen aus Niederösterreich erhalten habe und versprach, dass bald die notwendigen rechtlichen und kanonischen Maßnahmen ergriffen würden.

Ob der Priester, der in „Breaking Bad“-Manier Meth herstellte, ähnlich wie Jesus, der Wasser in Wein verwandelte, in die Annalen eingehen wird, ist natürlich äußerst fraglich. Bis zur nächsten heiligen Sonntagsmesse dürfte die Geschichte aber dennoch Gesprächsthema bleiben. Danach heißt es wieder ganz nach katholischer Lehre: Hände falten, Goschn halten und für bessere Zeiten beten.

Quelle: ORF

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