Bregenz. Seit Anfang Oktober läuft in Vorarlberg ein Pilotprojekt, bei dem Frauen nicht nur kostenlosen Zugang zu Verhütungsmitteln, sondern auch eine individuelle Beratung erhalten. Wie eine erste Zwischenbilanz zeigt, stößt das Angebot auf reges Interesse: Bereits über 800 Frauen haben sich angemeldet, rund 200 haben ihre kostenlosen Verhütungsmittel erhalten, und 50 nahmen eine Beratung in Anspruch.
Fokus auf Langzeitverhütung
Bei den bereits erfolgten Beratungen zeigt sich, dass zwei Drittel der Frauen eine Langzeitverhütung bevorzugen – etwa mittels Spirale oder Hormonstäbchen. Nur ein Drittel setzt auf Kurzzeitmethoden wie die Pille oder Kondome. „Nicht alle vertragen die hormonelle Variante der Pille, weshalb ein Jahresbedarf an Kondomen für manche Frauen die bessere Lösung ist“, erklärt Lea Putz-Erath, Geschäftsführerin des Fraueninformationszentrums femail.
Angebot soll jüngere Mädchen erreichen
Unter dem Titel „Informiert Verhüten in Vorarlberg“ wurde das Projekt bislang insbesondere von Frauen zwischen 20 und 30 Jahren stark angenommen. Um künftig auch jüngere Mädchen zu erreichen, schließt sich nun der Verein Amazone an. Das Ziel ist es, bis zum Ende des einjährigen Projekts rund 3.500 Frauen eine kostenfreie Verhütungsberatung und passende Verhütungsmittel zu ermöglichen.
Quelle: ORF