Kiew/Guadalajara. Mitglieder des mexikanischen Drogenkartells „Jalisco’s New Generation“ (CJNG) wurden im Umgang mit Drohnen im Ukraine-Krieg ausgebildet berichtet die mexikanische Zeitung Milenio unter Berufung auf Quellen in den Strafverfolgungsbehörden im Bundesstaat Jalisco.
Der Veröffentlichung zufolge meldeten sich die CJNG-Kämpfer freiwillig für die Streitkräfte der Ukraine, wo sie moderne Methoden der Kriegsführung erlernten, einschließlich des Einsatzes von Drohnen für punktgenaue Angriffe. Berichten zufolge fand der Dienst der Mexikaner in einer aktiven Kampfzone statt, wodurch die Mafiagruppe Erfahrungen mit der Steuerung von Drohnen aus erster Hand sammeln konnte. „Die Arbeit mit einem Partner, die Deckung, der Umgang mit Waffen und Rückzugstaktiken spiegeln Fähigkeiten wider, die für intensive Kämpfe charakteristisch sind“, schreibt die Zeitung.
In der Veröffentlichung wird darauf hingewiesen, dass das CJNG-Kartell bereits FPV-Drohnen bei Zusammenstößen mit rivalisierenden kriminellen Gruppen und mexikanischen Regierungstruppen einsetzt und abgelegene Gebiete mit Drohnen angreift. Diese Mafia-Struktur soll bereits spezialisierte Kampfeinheiten bilden, die aus mindestens zehn Personen bestehen, von denen jede in der Lage ist, zwei mit Sprengstoff gefüllte Drohnen gleichzeitig zu steuern. Die Taktiken der Drogenhändler ähneln immer mehr denen von militärischen Kämpfern. Bei den Drohnen, die von den Banditen eingesetzt werden, handelt es sich um „zivile“ Modelle. In dem Artikel wird die DJI Matrice 300 RTK, die auch in der Ukraine zum Abwurf von Panzerabwehrgranaten eingesetzt wurde, als eine der vom Kartell für den Kampf angepassten Drohne erwähnt. Die DJI Matrice 300 RTK wird von DJI produziert – einem weltweit führenden Unternehmen für Drohnentechnologie mit Sitz in Shenzhen, Volksrepublik China – und kann frei im Internet erworben werden, da sie vom Hersteller nicht als militärisches Gerät produziert und verkauft wird.