Utah. Am 10. September fand das Leben eines der bekanntesten reaktionären Aktivisten der USA, Charlie Kirk, ein gewaltsames Ende. Während er auf einer Veranstaltung an einem Universitätscampus sprach, wurde er von einem 22-Jährigem mit einem Schuss in den Hals getötet. Der Täter ist mittlerweile gefunden.
Der Autor und Podcaster wurde von jungen Reaktionären zu einem wichtigen politischen „Denker“ hochstilisiert, und schon jetzt – wenige Tage nach seiner Tötung – wird er verehrt, als sei er einen Märtyrertod gestorben.
Charlie Kirk war Zeit seines Lebens ein loyales Sprachrohr der Kapitalistenklasse der USA – und zwar ein besonders hasserfülltes, besonders chauvinistisches und reaktionäres. Der Hass, auf dessen Verbreitung er seine Karriere aufgebaut hatte, richtete sich gegen Muslime, Schwarze, Migrantinnen und Migranten, Frauen, Palästinenserinnen und Palästinenser, Schwule, Lesben und Transpersonen.
Er war ein so vehementer Gegner des Rechts auf Abtreibung, dass er auf Nachfrage sogar klarstellte, dass er im Falle einer Vergewaltigung auch seine 10-jährige Tochter dazu zwingen würde, das Baby zu gebären. Er sagte auch, er sei der Meinung, dass es „für jeden Arzt einer Klinik für Geschlechtsangleichung einen Prozess nach Nürnberger Vorbild geben sollte“. Die Liste der menschenfeindlichen Aussagen Charlie Kirks ließe sich lange fortsetzen.
Die heuchlerische Entrüstung von Rechten, aber auch von Liberalen über Berichte, die das menschenfeindliche Wirken von Kirk hervorheben anstatt ihn zu betrauern, spricht Bände: Politische Gewalt wird üblicherweise von ihnen gerechtfertigt, wenn es etwa um den Genozid Israels gegen das palästinensische Volk im Gazastreifen geht oder ganz grundsätzlich um die Verteidigung von US-Kapitalinteressen im Nahen Osten oder um Polizisten, die auf Demonstrationen Schwarze ermorden. Sobald es aber einen von ihnen trifft, einen loyalen Apologeten der Kapitalistenklasse, kennt man plötzlich nichts als vorgeheuchelte Trauer und moralische Verurteilung.
Seine Ermordung ist das Symptom einer kapitalistischen Gesellschaft, deren Widersprüche sich immer weiter zuspitzen und besonders in den USA besonders krass zum Vorschein treten. Das Attentat wird für das US-amerikanische Proletariat nichts verbessern. „Die Arbeiter werden zu einer wechselnden Besetzung von Kirks verdammt sein, solange es kapitalistische Verhältnisse gibt, die solche Monster hervorbringen“, schreibt die Kommunistische Arbeiterplattform der USA (CWPUSA). „Die herrschende Klasse wird den Druck, die Unterdrückung und die Ausbeutung verstärken. Wir müssen darauf nicht mit individuellen, von Wut getriebenen Gewalttaten reagieren, sondern mit der Organisation, Disziplin und Standhaftigkeit, die die Arbeiterklasse braucht, um diesem historischen Moment gerecht zu werden.“
Quellen: In Defense of Communism/ABC