Wien. Rechtzeitig zum Weltvegetariertag am 1. Oktober beleuchtet eine neue Studie die Vorteile eines reduzierten Fleischkonsums für Umwelt, Klima und Gesundheit. In Österreich liegt der durchschnittliche Fleischverzehr bei 58 kg pro Person/Jahr, mit nur 10 Prozent Vegetarierinnen und Vegetarier oder Veganerinnen und Veganer. Tierproduktion verursacht ein Drittel der globalen Treibhausgase, nutzt 80 Prozent der Ackerflächen, liefert aber nur ein Drittel des Proteins und bedroht Biodiversität sowie Wasserressourcen. Gesundheitlich senkt eine vegetarische/vegane Ernährung die Risiken für Herzkrankheiten, Diabetes, Übergewicht und Krebs (z. B. EPIC-Studie Oxford). Allerdings warnen Expertinnen wie Maria Wakolbinger (MedUni Wien): Solche Diäten sind nicht automatisch gesund, wenn sie hochverarbeitete Produkte enthalten, die chronische Krankheiten fördern können. Empfohlen werden frische, selbstzubereitete Lebensmittel mit Fokus auf Nährstoffe wie Kalzium, Vitamin D, Eisen, Protein und B12-Supplementierung. Die COPLANT-Studie (Österreich/Deutschland) untersucht langfristige Effekte bei 6.000 Teilnehmerinnen.
Viele Arbeiter und Arbeiterinnen, insbesondere in Schichtarbeit oder prekären Jobs, haben oft begrenzten Zugang zu umfassender Gesundheitsversorgung, was durch niedrige Einkommen und hohe Belastungen erschwert wird – dies erhöht das Risiko für chronische Krankheiten, die die Studie mit Fleischkonsum verknüpft. Gesundes Essen wie frische, pflanzliche Mahlzeiten erfordert Zeit zum Kochen, die durch lange Arbeitszeiten oder Überstunden fehlt, weshalb viele auf günstige, verarbeitete Produkte (z. B. Fast Food) zurückgreifen, die laut Artikel die Vorteile vegetarischer Ernährung zunichtemachen können. Ein Fleischverzicht könnte hier umwelt- und gesundheitsfördernd sein, bedarf aber struktureller Unterstützung wie besserer Arbeitsbedingungen, günstiges und gesundes Essen in Betriebskantinen, subventionierter Gesundheitsprävention und schneller Rezepte, um Barrieren abzubauen.
Der Klimawandel, auf den die Fleischproduktion einen massiven Einfluss hat, verstärkt Extremwetterereignisse wie Hitzewellen, die globale Temperaturen ansteigen lassen und in Europa bereits zu Tausenden von Todesfällen führen – etwa 90 Porzent der wetterbedingten Todesfälle in den letzten Jahrzehnten stammen aus Hitzeperioden. Menschen in prekären Verhältnissen (z. B. niedriges Einkommen, unsichere Jobs, schlechte Wohnbedingungen) sind disproportional betroffen, da sie oft in städtischen Wärmeinseln leben, wo Temperaturen höher sind, und begrenzten Zugang zu Ressourcen haben. Dies umfasst vulnerable Gruppen wie Ältere, Kranke, Behinderte oder Arbeitslose, die in überschwemmungs- oder hitzegefährdeten Gebieten wohnen und sich keinen Umzug oder Anpassungen leisten können. Hitzestress führt zu gesundheitlichen Risiken wie Hitzeerschöpfung, Hitzschlag, Herz-Kreislauf-Problemen und psychischen Belastungen, die in prekären Haushalten durch mangelnde Kühlung, Isolation oder Outdoor-Arbeit verschärft werden.
Quelle: ORF/eea.europa