Vor 100 Jahren wurde die Kommunistische Partei des Iran gegründet. 1941 ging aus der Kommunistischen Partei des Iran die Tudeh Partei hervor.
Die Oktoberrevolution 1917 erschütterte die ganze Welt. Zum ersten Mal in der Geschichte wurde das Unterste nach oben gekehrt. Unter der Führung der Bolschewiki ergriffen die bis dahin geknechteten Arbeiter- und Bauernmassen die politische Macht und vollendeten die im Februar begonnene demokratische Revolution. Die Oktoberrevolution strahlte in die ganze Welt. Die Herrschenden erzitterten und die einander im ersten Weltkrieg feindlich gegenüberstehenden imperialistischen Staaten intervenierten gemeinsam militärisch, um die Herrschaft der Arbeiter, Bauern und Soldaten zu stürzen.
Die Gründung der KPI
Die Unterdrückten in der ganzen Welt wurden hingegen inspiriert von den Taten ihrer Klassenbrüder und ‑schwestern in Russland. So auch im Iran. Am 23. Juni 1920 wurde in der nördlichen Hafenstadt Anzali die Kommunistische Partei des Irans gegründet, die aus einer kommunistischen Strömung in der sozialdemokratischen Partei Edalat hervorging. Bereits in der Verfassungsrevolution von 1906 bis 1911, die die absolute Monarchie beendete, hatte diese kommunistische Strömung teilgenommen. Einer der führenden Köpfe der Bewegung gegen die absolute Monarchie, Haydar Amo-Oghli (auch als Haydar Khan bekannt), wurde später auch Generalsekretär der Kommunistischen Partei des Iran. Eine wichtige Rolle bei der Gründung der KP spielten zwei Faktoren. Einerseits waren viele Arbeiter aus dem Iran als Gastarbeiter in den Ölfeldern von Baku beschäftigt und kamen dort mit den Ideen und der Politik der Bolschewiki in Kontakt. Andererseits wurden bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts Zeitungen und Flugblätter der Bolschewiki auch in den Iran geschickt und übersetzt.
In der Gründungszeit der Kommunistischen Partei des Iran dominierte im Iran eine antikoloniale Stimmung. Die KPI versuchte in dieser Bewegung Fuß zu fassen und ihren Einfluss zu vergrößern, auf Grund des Mangels an erprobten Kadern blieb er allerdings beschränkt. Bereits in den 1910er Jahren wuchs die organisierte Gewerkschaftsbewegung im Iran und es kam zu Streiks und anderen Aktionen der Arbeiterinnen und Arbeiter. 1920 wurde schließlich ein Zentralrat der Gewerkschaften gegründet, dieser beförderte die gewerkschaftliche Organisierung. Für die Gewerkschaften stand allerdings ein ökonomischer Kampf, wie der für den 8 Stunden Arbeitstag im Vordergrund.
Diktatur und Illegalität
Mit der Errichtung der Diktatur Reza Schah Pahlavis verschärfte sich die Repression gegen die organisierte Arbeiter- und Gewerkschaftsbewegung. Der Zentralrat der Gewerkschaften wurde verboten und eine breite Kampagne gegen die Kommunisten und die Arbeiterbewegung begann. 1931 wurde schließlich jede kommunistische Betätigung im Iran verboten. Die Partei arbeitete in der Illegalität weiter, bis 1937 führende Kader der Partei verhaftet wurden. Die Verhaftungen bedeuteten das faktische Ende der Arbeit der Partei.
Mit dem Sturz der Diktatur durch die Alliierten Streitkräfte und die Freilassung der in den 30ern verhafteten Kadern der KPI, begann ein neues Kapitel in der Geschichte der kommunistischen Bewegung des Iran. Im Oktober 1944 gründeten sie die Tudeh Partei, die sich auf ihrem Gründungskongress in die Tradition der KPI stellte und ihrer revolutionären Führer.
Die Tudeh Partei
Die Tudeh Partei konnte in den 1940er und 50er Jahren einen großen Einfluss im iranischen Volk entfalten. Den Einfluss, den die Partei damals auf die Geschichte, die Kultur und die soziale und wirtschaftliche Entwicklung des Irans entfalten konnte, können weder die Reaktionäre noch die imperialistischen Medien leugnen. Die Partei übersetzte wichtige Werke der revolutionären Arbeiterbewegung in Farsi. Sie spielte eine Schlüsselrolle im Kampf um die Verstaatlichung des iranischen Erdöls in den 40er und 50er Jahren. Ebenso in der Revolution 1979, als die Diktatur des von den USA gestützten Regime des Schahs gestürzt wurde. Nach der Durchsetzung der islamisch-reaktionären Kräfte in der Revolution von 1979 wurde die Tudeh Partei mit blutigem Terror verfolgt. Ihre Masseneinfluss in der Arbeiterklasse und den revolutionären Teilen des iranischen Volkes wurde vom Regime als Gefahr angesehen. Tausende Aktivistinnen und Aktivisten sowie Mitglieder der Partei wurden verhaftet, gefoltert und ermordet. Das iranische Volk, die iranische Arbeiterklasse und ihre Partei, die Tudeh Partei, kann nicht zum Schweigen gebracht werden!