Auch in den olympischen Kernsportarten der Leichtathletik kann Österreich in Japan anschreiben: Lukas Weißhaidingers bester Diskuswurf bringt ihm die ersehnte Medaille.
Tokio. Lukas Weißhaidinger sorgte mit dem dritten Platz im Diskuswerfen der Männer für die fünfte österreichische Medaille bei den Olympischen Spielen in Tokio (1xG, 1xS, 3xB). War am Freitag die Qualifikation für das samstägliche Finale noch ein wenig zittrig gewesen, so konnte sich der Oberösterreicher nun steigern: 67,07 Meter weit flog der Diskus bei Weißhaidingers bestem Versuch, was für die Bronzemedaille reichte. Gold sicherte sich souverän der schwedische Topfavorit Daniel Stahl (68,90 m) vor seinem Landsmann Simon Pettersson (67,39 m). Weißhaidingers Platz am Siegertreppchen war hingegen nur knapp abgesichert, denn der Australier Matthew Denny kam ihm bis auf fünf Zentimeter nahe. Doch das ist am Ende egal: Die über Jahre konstante Leistungsfähigkeit des 29-jährigen Schärdingers führte auch bei Olympia zum gesteckten Ziel des Medaillengewinns.
Weißhaidinger erreicht damit auch einen vorläufigen Karrierehöhepunkt. Zuvor gewann er zwar auch bei Weltmeisterschaften (2019) und Europameisterschaften (2018) schon zwei Bronzemedaillen, aber der Podestplatz bei den Olympischen Spielen wiegt freilich mehr – diesem Ziel hatte er zuletzt alles untergeordnet. Für das ÖOC ist diese Diskus-Medaille sogar in gewisser Weise historisch, denn die bislang sieben olympischen Leichtathletik-Medaillen für Österreich seit 1948 waren durchwegs von Frauen gewonnen worden – Weißhaidinger ist der erste Mann, der im rot-weiß-roten Dress Edelmetall in diesem olympischen Kernsportbereich erringen konnte. Zwischen den Leichtathletik-Medaillen Nr. 7 und Nr. 8 lagen zudem zwei Jahrzehnte: Im Jahr 2000 in Sydney hatte es mit Stephanie Graf über 800 Meter zuletzt eine olympische Leichtathletik-Medaille für Österreich gegeben. In Tokio könnte aber noch die neunte folgen, denn im Siebenkampf der Frauen zählen die Österreicherinnen zumindest zum erweiterten Kreis der Medaillenanwärterinnen: Verena Mayr (geb. Preiner) ist WM-Dritte von 2019, Ivona Dadic EM-Dritte von 2016.
Quelle: ORF