Der Bahnhof Maishofen-Saalbach soll im Vorfeld der Alpinen Ski-WM 2025 zu einem modernen Verkehrsknotenpunkt ausgebaut werden. Eine Gruppe von Schuppenkriechtieren stellt sich den Baumaschinen aber in den Weg.
Zell am See. Im Jahr 2025 soll die Alpine Skiweltmeisterschaft in Saalbach-Hinterglemm stattfinden – zum zweiten Mal nach 1991. Angesichts der seither verflossenen Zeit braucht es freilich die eine oder andere Modernisierung in der Gemeinde sowie ihrem Pinzgauer Umfeld. Dies betrifft auch den nächstgelegenen Bahnhof in Maishofen: Hier soll ein größerer Neubau mit Dezember 2024 stehen und eine WM-Anreise ohne CO2-Ausstoß und Verkehrsstaus ermöglichen.
Doch jetzt droht das Bauvorhaben zu scheitern – oder sich zumindest zu verzögern. Der unterwartete Grund: Eidechsen. – Ja, ganz recht, Eidechsen. Im Bahnhofsbereich wurde nämlich eine große Eidechsenkolonie gefunden, die dem Bauvorhaben wortwörtlich im Wege steht. Das 18-Millionen-Euro-Projekt, das nicht nur für das Sportevent, sondern auch für den Pendlerverkehr relevant ist, muss eine Lösung bezüglich der Reptilien finden. Und dies gestaltet sich bislang schwierig.
Grundsätzlich ist eine Umsiedelung der Eidechsenkolonie geplant – in ein sicheres Gebiet, das unter Naturschutz stehen soll. Die ÖBB haben ihrerseits bereits diesbezügliche Flächen von bis zu 6.000 Quadratmetern angeboten, davon dürfte aber nur ein Teil tatsächlich geeignet sein. Der Maishofener Bürgermeister Franz Eder (ÖVP) gibt sich trotzdem optimistisch und hofft, „dass der Naturschutz etwas nachgeben kann“, damit die Eidechsen bald umziehen können. Um im Zeitplan des Bauvorhabens und der Ski-WM zu bleiben, müsse dies nicht nur noch im Jahr 2023 geschehen, sondern auch bevor sich die Eidechsen im Herbst zur Winterruhe begeben.
Die Zeit läuft also. Und Vincent Kriechmayr, Marco Schwarz und Katharina Liensberger haben zur Zwischenzeit erheblichen Rückstand gegenüber den Eidechsen von Maishofen.
Quelle: ORF
