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Neue Investoren in DFL


Berlin.
Fußball ist unangefochten die beliebteste Sportart weltweit. Der Ballsport kann etwa 4 Milliarden Menschen als Unterstützerinnen und Unterstützer hinter sich versammeln. An diese Zahlen kommt keine Sportart heran. Auch in Österreich ist der Fußball mit Abstand am beliebtesten. 

Seit Jahren steht nicht mehr nur der Wettstreit zwischen Mannschaften aus verschiedenen Städten (oder im Amateurbereich v.a. Grätzeln) im Zentrum, der Sport ist ein riesiges kommerzielles Geschäftsfeld der kapitalistischen Gesellschaft. Das kritisiert nicht nur die organisierte Arbeiterklasse gegen die immer einschneidenderen Auswüchse der Profitmaximierung des Fußball v.a. in den höchsten Ligen zugunsten von Investoren, Pay-TV-Anbietern und Eventcharakter, wehren sich immer stärker auch die organisierten Fanclubs, hier vor allem die Ultra-Gruppierungen, teilweise über rivalisierende Vereine hinweg. So auch im Zusammenhang mit potenziellen Investoren in der Deutschen Fußball Liga (DFL).

Neue Investoren in der DFL

Im zweiten Anlauf hat es einen Durchbruch gegeben, die Geschäftsführung der Deutschen Fußball Liga hat nun die Erlaubnis, mit potenziellen Investoren über einen Einstieg zu verhandeln. Die Zweidrittelmehrheit der 36 Profivereine hat dem Vorhaben am Montag leider zugestimmt. Dieser Beschluss folgt auf einen langwierigen Streit zwischen verschiedenen Vereinsführungen und organisierten Fans, insbesondere dem Ultrabündnis „Fanszenen Deutschlands“, über die zukünftige Finanzierung der Bundesliga.

Im Mai war der Versuch, die Investorenfrage in Sachen DFL zu klären, an der benötigten Zweidrittelmehrheit gescheitert. Doch die DFL-Mitgliederversammlung stimmte am Montag einem modifizierten Antrag zu, der jetzt Verhandlungen ermöglicht. Gemäß den Informationen dürfte ein Investor eine Milliarde Euro für eine prozentuale Beteiligung an den TV-Erlösen zahlen. Der Vertrag soll höchstens 20 Jahre gültig sein und muss zu Beginn der Saison 2024/25 unterzeichnet werden.

TV-Lizenzvergabe als wichtig Einnahme

Warum wird überhaupt nach Investoren gesucht? Die DFL strebt einerseits danach, die finanziellen Schwierigkeiten einiger Vereine seit der Coronapandemie zu überwinden. Laut den Journalisten Chaled Nahar und Marcus Bark (Sportschau) wurde im Mai im Podcast Rasenfunk berichtet, dass zehn Vereine im deutschen Profifußball praktisch zahlungsunfähig sind. Zusätzlich könnte ein Einstieg von Investoren künftige Verluste ausgleichen. Es erscheint nahezu unwahrscheinlich, dass die DFL in der nächsten Runde der TV-Lizenzvergabe ähnliche oder gar höhere Einnahmen erzielen wird. Sky und DAZN zahlten etwa 4,4 Milliarden Euro für die Übertragungsrechte für vier Spielzeiten bis 2024/25. Das Geschäft scheint sich für die Medienunternehmen nicht gelohnt zu haben, und sie werden ihre Angebote daher wahrscheinlich anpassen müssen.

Das abschreckende Beispiel lieferte jedoch die Vergabe der TV-Rechte für die italienische Serie A, bei der die Laufzeit verlängert wurde (bis 2028/29), und die Preisstabilität den Sendern entgegenkam (900 Millionen Euro). Der bisherige Preis konnte zwar gehalten werden, aber nur bei einer längeren Vertragslaufzeit. Ähnliches droht auch der Bundesliga, die im Wettbewerb um die TV-Milliarden hinter der englischen Premier League und den europäischen Vereinswettbewerben, insbesondere der Champions League, mit den anderen nationalen Ligen um einen Spitzenplatz konkurrieren muss. Dabei wird deutlich, dass ‚football ist for you an me and not the fucking industry‘ schon lange nicht mehr gilt.

Quelle: Sport Österreich/Junge Welt

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