Eine neue Studie belegt, dass es die kapitalistischen „Eliten“ sind, die vornehmlich für Erderwärmung und Klimawandel die Verantwortung tragen – die Opfer sind hingegen die Armen.
Oxford/New York. Wie Oxfam, internationale Dachorganisation von Hilfs- und Entwicklungsorganisationen, in einem Bericht im Vorfeld der heurigen UNO-Vollversammlung darlegte, tragen reiche Menschen wesentlich mehr zum Klimawandel bei als ärmere Menschen. Die reichsten zehn Prozent der Menschheit seien demnach für 52 Prozent aller CO2-Emissionen verantwortlich – also für mehr als die restlichen 90 Prozent der Bevölkerung des Planeten. Die Analyse zeigt außerdem, dass sich dieses Verhältnis noch steigert, wenn es um Milliardäre und Multimillionäre geht: Das eine Prozent der Superreichen bläst gleich 15 Prozent aller Kohlendioxidemissionen in die Erdatmosphäre. Je vermögender und wohlhabender jemand ist, desto stärker forciert er Erderwärmung und Klimaschädigung.
Gleichzeitig weist Oxfam darauf hin, dass es umgekehrt vor allem die ärmeren Länder und Bevölkerungsgruppen sind, die schon jetzt besonders unter dem Klimawandel leiden und in Zukunft vermehrt leiden werden, wenn sich nichts ändert: Sie zahlen den Preis für das rücksichtslose Wirtschaftswachstum, Luxus- und Konsumrausch, die ökonomischen und ökologischen Verwerfungen sowie die sie befördernde Politik. Man kann – was Oxfam freilich nicht tut – das Kind durchaus gleich beim Namen nennen: Der Kapitalismus ist der Klimakiller Nr. 1. Denn hier kommt immer nur die Aussicht auf den Maximalprofit, auf größtmögliche finanzielle Gewinne, auf die schrankenlose Ausbeutung von Ressourcen, von Menschen, Tieren und Umwelt als alleiniges Kriterium in Betracht – einen anderen Kapitalismus gibt es nicht. Für Klima- und Umweltschutz bleibt kein Raum. Wenn man das Klima und damit die Menschheit retten will, dann reicht es nicht, die Reichen zur Mäßigung aufzurufen, sondern man muss das kapitalistische System stürzen.
Quelle: Oxfam