Der syrischen Bevölkerung ist keine Atempause vergönnt: Nach dem Erdbeben und einem IS-Anschlag folgt ein israelischer Luftangriff.
Damaskus. Israelische Kampfflugzeuge haben in der Nacht auf Sonntag Ziele rund um die syrische Hauptstadt Damaskus angegriffen. Dabei wurde offenbar u.a. auch ein Wohnviertel getroffen, die Behörden sprechen von vier zivilen Todesopfern und einem Soldaten, der ums Leben gekommen sei. Die oppositionelle „Syrische Beobachtungsstelle“ gibt an, dass sogar 15 Menschen durch das israelische Bombardement getötet worden wären.
Am 6. Februar war Syrien (ebenso wie die östliche Türkei) von einem schweren Erdbeben getroffen worden, wobei mindestens 6.000 Bürger starben. Am vergangenen Freitag hat die Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) das Chaos und die Hilfsbemühungen für einen verheerenden Anschlag in der Stadt Al-Suchna genützt, bei dem 68 Menschen ermordet wurden. Und nun setzt die rechtsextreme israelische Regierung noch eins drauf und lässt Damaskus und Umgebung bombardieren.
Dass Israel nach Lust und Laune immer wieder syrische Ziele attackiert, ist an sich schon eine verbrecherische Vorgehensweise. Wenn man aber auch noch just in einer Notsituation, in der das Land und seine Bevölkerung unter den Folgen einer furchtbaren Erdbebenkatastrophe leiden, einen Luftangriff startet, dann hat man jedes Maß verloren und unterscheidet sich als IDF kaum noch von den ehrlosen IS-Terroristen.
Natürlich wird es keine Sanktionen gegen Israel geben, denn dieses ist ja ein Verbündeter der westimperialistischen Staatengemeinschaft, somit per definitionem ein Hort der Demokratie, der Freiheit und der Menschenrechte – nur gelten diese eben nicht für Palästinenser oder für Syrien. Und die israelische Okkupation und völkerrechtswidrige Annexion der syrischen Golanhöhen müssen natürlich mit regelmäßigem Bombenterror der israelischen Luftwaffe abgesichert werden…
Quelle: Der Standard