Die Welt schaut zu, wie Israel weiterhin seine verbrecherischen Angriffe auf die Bevölkerung des Gazstreifens fortsetzt. Schulen, die als Flüchtlingsunterkünfte dienen, werden bombardiert, neuerlich ganze Wohnviertel dem Erdboden gleichgemacht. Während die westlichen Mainstream-Medien große Empörung über den Raketenangriff auf das Kinderkrankenhaus in Kiew zeigten, sind die alltäglichen Massaker, die Israels Streitkräfte im Gazastreifen anrichten, höchstens eine Randnotiz wert.
Gaza. Der Genozid Israels an der palästinensischen Zivilbevölkerung im Gazastreifen geht unvermindert weiter. Am Dienstag bombardierten die Israelischen Streitkräfte eine Schule in der Nähe von Khan Yunis im südlichen Gazastreifen, während dort Kinder ein Fussballspiel veranstalteten. Mindestens 31 Menschen kamen dabei ums Leben. Bereits in den Tagen davor waren Schulen beschossen worden, die als Notunterkünfte für Flüchtlinge dienen.
Systematische Angriffe auf Schulen
Es ist bereits der vierte derartige Angriff innerhalb weniger Tage. Bei dem Angriff in der Stadt Abbasan, östlich von Khan Younis, wurde der Eingang der al-Awdah-Schule getroffen, mindestens 53 Menschen wurden verletzt. Palästinensische Sanitäter sagten, die meisten Opfer seien Frauen und Kinder. Das israelische Militär behauptete, es habe den Angriff am Dienstag durchgeführt, weil es einen „Terroristen des militärischen Flügels der Hamas“ in der Nähe der Schule angegriffen habe. Es räumte ein, seit Samstag drei weitere Angriffe auf Schulen im Gazastreifen durchgeführt zu haben, die als Notunterkünfte genutzt werden. „Seit Beginn des Krieges wurden zwei Drittel der UNRWA-Schulen im Gazastreifen getroffen, einige wurden bombardiert, viele schwer beschädigt“, sagte Philippe Lazzarini, Leiter des UN-Hilfswerks für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA). „Schulen haben sich von sicheren Orten der Bildung und Hoffnung für Kinder in überfüllte Notunterkünfte verwandelt und enden oft als Ort des Todes und Elends“, postete er auf X. Am Samstag traf ein israelischer Angriff die al-Jawni-Schule in Nuseirat im Zentrum der Enklave und tötete nach Angaben des Gesundheitsministeriums von Gaza 16 Menschen. Laut UNRWA befanden sich dort zu diesem Zeitpunkt 2.000 Menschen in Notunterkünften.
Am folgenden Tag kamen laut Angaben des Zivilschutzes von Gaza bei einem Angriff auf die Schule der Heiligen Familie in Gaza vier Menschen ums Leben. Das Lateinische Patriarchat, Eigentümer der Schule, sagte, Hunderte von Menschen hätten sich zu diesem Zeitpunkt auf dem Gelände versammelt. Eine weitere von der UNRWA betriebene Schule in Nuseirat wurde am Montag getroffen. Ein örtliches Krankenhaus teilte mit, dass mehrere Menschen zur Behandlung eingeliefert wurden. „Die eklatante Missachtung des humanitären Völkerrechts darf nicht zur neuen Normalität werden“, sagte Lazzarini und forderte einen sofortigen Waffenstillstand.
Stadtviertel von Gaza-Stadt angegriffen – 60 Tote
Unterdessen tötete die israelische Armee bei einem neuerlichen Einmarsch in ein Stadtviertel von Gaza-Stadt mindestens 60 Menschen und machte das, was vom Viertel noch übrig war, dem Erdboden gleich. Auf flüchtende Zivilisten wurde nach Augenzeugenberichten von Scharfschützen geschossen. Am Tag davor hatte man wieder einmal alle Einwohner von Gaza-Stadt zum sofortigen Verlassen der Stadt aufgefordert, was für die meisten noch dort ausharrenden Menschen schlicht unmöglich ist, ganz abgesehen davon, dass sie nicht wissen, wohin sie flüchten sollen.
Quellen: InoSMI/Al Jazeera/Al Jazeera