Die israelische Besatzungsarmee setzt ihre Bombardierungen und Angriffe auf den gesamten Gazastreifen unvermindert fort und verschärft damit den Völkermord an der palästinensischen Bevölkerung.
In fast 180 Tagen israelischer Angriffe wurden mindestens 32.845 Palästinenserinnen und Palästinenser getötet und 75.392 weitere verwundet, teilte das Gesundheitsministerium in Gaza am Samstag mit. In den letzten 24 Stunden wurden mindestens 63 Palästinenserinnen und Palästinenser getötet und 94 verletzt.
Zu den Zehntausenden von Opfern der Bombardierungen und des israelischen Beschusses, der Hungersnot, die bereits Dutzende von Todesopfern gefordert hat, den Epidemien und den miserablen Bedingungen, denen die 1,8 Millionen vertriebenen Palästinenser ausgesetzt sind, kommt noch die dramatische Situation der Gesundheitseinrichtungen im Gazastreifen hinzu, die durch die ständigen israelischen Angriffe und die Blockade verursacht wird.
Etwa 9.000 Patienten aus dem Gazastreifen müssen dringend zur Behandlung dorthin verlegt werden, da von den 36 Krankenhäusern, die es vor dem Krieg in der palästinensischen Enklave gab, nur 10 Krankenhäuser übrig geblieben sind, die kaum funktionieren, warnte die WHO-Chefin heute.
„Da im gesamten Gazastreifen nur 10 Krankenhäuser in Betrieb sind, haben Tausende von Patienten weiterhin keinen Zugang zu medizinischer Versorgung“, warnte der Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adanom Gebrejesus.
„Etwa 9.000 Patienten müssen dringend ins Ausland verlegt werden, um lebenswichtige medizinische Leistungen zu erhalten, darunter die Behandlung von Krebs, von Wunden, die durch Bombardierungen verursacht wurden, von Dialyse und anderen chronischen Krankheiten“, sagte er.
Diese Zahl ist um 1.000 höher als bei der letzten WHO-Zählung Anfang März. Der WHO-Chef sagte, dass bisher „mehr als 3.400 Patienten über Rafah ins Ausland überwiesen wurden (…) Aber viele weitere müssen evakuiert werden. Wir fordern Israel dringend auf, die Genehmigungen für die Evakuierung zu beschleunigen, damit schwerkranke Patienten behandelt werden können. Jeder Augenblick zählt“.
Parallel zu den israelischen Verbrechen im Gazastreifen nimmt auch die Gewalt der Besatzer im Westjordanland zu. Bei einem tödlichen Überfall in Qabatiya im nördlichen Westjordanland töteten israelische Besatzungstruppen heute früh einen 13-jährigen palästinensischen Jungen und verletzten einen weiteren Jungen schwer.
Am vergangenen Samstag, dem Tag des Bodens, gab es vielerorts Solidaritätskundgebungen, so auch in Wien. Die Partei der Arbeit Österreichs und ihre Jugendfront beteiligten sich an dieser Kundgebung und Moritz Pamminger, Vorsitzender der Jugendfront hielt eine Rede. Pamminger verurteilte die Siedlerpolitik im Westjordanland ebenso wie die Vorgänge im Gazastreifen. „Die Partei der Arbeit Österreichs und die Jugendfront fordern daher:
- Den Rückzug der israelischen Armee aus dem Westjordanland und dem Gazastreifen,
- die Rückgabe der besetzten Gebiete in Syrien und im Libanon,
- die Rücknahme aller illegalen Siedlungen und das Rückkehrrecht aller vertriebenen Geflüchteten sowie ihrer Nachfahren in ihre rechtmäßige Heimat gemäß der UN-Resolution 194.
Und somit braucht es zu guter Letzt die Verwirklichung des Selbstbestimmungsrechts der Palästinenserinnen und Palästinenser und damit die Schaffung eines eigenständigen palästinensischen Staates mit Al-Quds als Hauptstadt.“ hält Pamminger fest und fordert auch die Regierenden in Österreich auf, die Neutralität ernstzunehmen, sich für Verhandlungen einzusetzen, für einen Waffenstillstand, für ein internationales Waffenembargo und eine Unterstützung der Völkermord-Klage Südafrikas vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag.
Quellen: Al Jazeera/902.gr/Jugendfront