Der aktuelle Streik der Pflegekräfte der Berliner Vivantes-Kliniken und der Charité geht weiter. Wenngleich die Charité mittlerweile verhandelt, liegt der Gewerkschaft kein diskutables Angebot für die Kolleginnen und Kollegen bei Vinvantes vor.
BRD/Berlin. Seit dem 9. September befinden sich die Pflegekräfte der Berliner Kliniken von Vivantes und Charité in einem unbefristeten Streik, wir berichteten hierzu bereits ausführlich. Die Kolleginnen und Kollegen zogen zum Auftakt des Arbeitskampfs vom Sitz des Finanzsenators zur Gesundheitsverwaltung des Senats.
Bei der Charité gibt es mittlerweile Verhandlungen, während bei Vivantes kein ernsthaftes Angebot vorliegt. Der Gesundheitskonzern legte ein Papier vor, das eine Angleichung an den TvÖD erst im Jahr 2028 vorsieht. Die ver.di-Tarifkommission lehnte den Vorschlag ab.
Einschüchterungsversuche und Teilung der Belegschaft
Unterdessen arbeitet Vivantes an der Einschüchterung der Streikenden und Streikwilligen. Es kam zu Kündigungsdrohungen und Abmahnungen gegenüber von Streikenden unter fadenscheinigen Argumenten. Die Abmahnungen seien laut ‚Unsere Zeit‘ anhand von Textbausteinen, fast schon Serienbriefen gleichend, erstellt worden. Außerdem wurden Pflegeschülerinnen und ‑schüler für den Unterricht nach Hause geschickt.
Die Leitung von Vivantes scheint außerdem zu versuchen, einen Keil zwischen die Ärzteschaft und die streikenden Pflegekräfte zu treiben. Es wurde seitens der ärztlichen Direktoren in einem offenen Brief bekundet, dass sie den Streik ablehnten und dieser eine akute Gefährdung der Patientinnen und Patienten bedeute. Gleichzeitig kursiert seit Beginn des Streiks eine Unterstützungserklärung der Ärzte für die Ziele der Berliner Krankenhausbewegung, die 260 Ärztinnen und Ärzte unterzeichneten.
Für kommenden Dienstag und Mittwoch hat ver.di die Ausweitung des Streiks und die Stilllegung weiterer Stationen angekündigt.
Quelle: Unsere Zeit