Deutschland. Letzte Woche kam es zu einem Streik von Erntehelfern. Es protestierten Ende vergangener Woche etwa 250 Erntehelfer bei einem großen Spargelbetrieb in Bornheim im Rheinland. Die größtenteils aus Rumänien stammenden Erntehelfer weigerten sich, in die Busse zu steigen, die sie zu den Spargelfeldern bringen sollten. Die Gründe hierfür sind vielfältig, eine der Arbeiterinnen berichtete dem General-Anzeiger: „Leute, die gestern ihren Lohn bekommen haben, haben nur 100 bis 200 Euro bekommen“. Hierfür hätten die Kollegen einen Monat hart gearbeitet, dies sei zu wenig und auch weniger als ausgemacht. Auch die besagte Kollegin habe bisher nur drei der versprochenen vier Vorschusszahlungen erhalten, wird weiter berichtet. Neben den finanziellen Aspekten wird außerdem die Versorgung mit abgelaufenen und teilweise verschimmelten Lebensmitteln ebenso wie die schlechte Unterkunft thematisiert. Es wird weiters berichtet, dass das Kreisgesundheitsamt bei einer Begehung die Sanitäranlagen vor Ort beanstandet habe.
Auch der Deutsche Gewerkschaftsbund bestätigt, von diesen Missständen zu wissen. Ein Erntehelfer habe sich gemeldet und 500€ für 500 Stunden Arbeit erhalten.
Der beschriebene Fall zeigt deutlich, wie prekär die Arbeitsverhältnisse in diesem Bereich sind und dass die enormen Missstände vielfach erst dann wahrgenommen werden, wenn sich kollektiv gegen diese zur Wehr gesetzt wird. Die Erntehelfer kündigten an, die Proteste fortzusetzen, um ihre Forderungen durchzusetzen.
Quelle: General Anzeiger