Russland übt nach eigener Darstellung massive Vergeltung für den Anschlag auf die Krimbrücke und zerstört mit Raketenschlägen ukrainische Infrastruktur im ganzen Land.
Moskau/Kiew. Heute früh führte die Armee der Russischen Föderation massive Raketenangriffe auf – nach eigener Definition – „Objekte militärischer Führungs- und Kontrollsysteme, Kommunikation und Energie“ in der Ukraine durch. Von den Angriffen betroffen waren unter anderem die Städte Kiew, Charkiw, Odessa, Dnepropetrowsk, Lemberg, Iwano-Frankiwsk, Ternopil, Chmelnyzkyj und Konotop. Im Verlauf des Nachmittags wurden weitere Angriffe aus den Städten Krywyj Rih, Krementschuk und Tscherkassy gemeldet.
Putin: Reaktion auf Terroranschlag
Der russische Präsident Wladimir Putin betonte bei einem Treffen mit den ständigen Mitgliedern des Sicherheitsrats, dass diese Angriffe eine Reaktion auf den Terroranschlag der ukrainischen Spezialdienste auf die Krimbrücke und andere von ihnen organisierte Angriffe auf zivile Infrastruktur seien. Gleichzeitig warnte er die Ukraine, dass Moskau hart auf alle Versuche reagieren werde, Terroranschläge auf dem Territorium Russlands zu begehen.
Viele der betroffenen Städte und Regionen hatten massive Schäden an der Stromversorgung und anderen Infrastruktureinrichtungen zu vermelden. In Kiew – wo der Anschlag auf die Krimbrücke bis gestern noch frenetisch gefeiert wurde- machte sich Entsetzen breit. Die russischen Angriffe sollen auch Tote und Verletzte gefordert haben, deren Zahl noch unklar ist. Wie immer in solchen Fällen reagierte die ukrainischen Politelite von Präsident Selenskyj abwärts mit Kraftmeierei, die von den üblichen Verdächtigen auch im Ausland unterstützt wird. NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg und der polnische Präsident Andrej Duda machten sich ebenso für die weitere Unterstützung der Ukraine stark, wie die Staatskanzleien in London und Washington.
Was die Lage auf den Schlachtfeldern betrifft, scheint die Zeit der ukrainischen Offensivoperationen vorbei zu sein, aus dem Donbass wird ein Vorrücken der russischen Armee und ihrer Verbündeten gemeldet.
Beidseitiger Aufmarsch an belarussischer Grenze
Unklar ist, was sich an der Grenze zwischen der Ukraine und Weißrussland abspielt. Auf ukrainischer Seite sollen massive Verteidigungsstellungen angelegt und alle Brücken gesprengt worden sein, währen auf der Seite von Belarus gemeinsame Verbände mit Russland aufgefahren werden.
Der Krieg in der Ukraine erfährt gerade eine massive Eskalation. Die Ukraine (oder ihre Mentoren in Washington, London, Brüssel und Berlin) hatte offenbar gedacht, dass sie Russland straflos mit Anschlägen auf russischem Territorium demütigen kann, und die Krim betrachtet Russland seit 2014 als sein Staatsgebiet.
Die Leidtragenden der ukrainischen Kraftmeierei und der russischen Gegenschläge sind die Menschen in den ukrainischen Städten, die in einen finsteren und kalten Winter gehen, während ihr Präsident den Krieg offenbar bis zum letzten Soldaten fortzusetzen gedenkt.
Quellen: pravda.com.ua/ria.ru