Zum zweiten Mal innerhalb von zwei Tagen haben Ärztinnen und Ärzte an öffentlichen Spitälern in Griechenland ihre Arbeit niedergelegt. Die 48-stündige Arbeitsniederlegung, organisiert von der Gewerkschaft der Krankenhausärzte (OENGE), erreichte am Freitag ihren Höhepunkt mit einer landesweiten Kundgebung vor dem griechischen Gesundheitsministerium in Athen.
An dem Protest beteiligten sich Ärztinnen und Ärzte aus dem ganzen Land – von Patras bis Chalkidiki. Sie fordern unter anderem mehr festangestelltes Personal, höhere Gehälter und eine flächendeckend kostenlose öffentliche Gesundheitsversorgung. Unterstützt wurden sie von Vertreterinnen und Vertretern anderer Berufsgruppen, Gewerkschaften sowie politischen Organisationen.
Minister verweigerte Gespräch mit Gewerkschaft
Laut OENGE habe der Gesundheitsminister ein Treffen mit einer Delegation der Streikenden verweigert. Diese wollten ihm die zentralen Forderungen übergeben und auf die „drängenden Probleme“ des Gesundheitssystems aufmerksam machen – von Personalmangel über Überstunden bis hin zu langen Wartezeiten für Patientinnen und Patienten.
Trotzdem kündigten die Ärztinnen und Ärzte an, ihren Kampf fortzusetzen. Man sei entschlossen, die Proteste zu verstärken, bis konkrete Zusagen seitens der Regierung vorliegen.
Forderungen nach höheren Löhnen und mehr Personal
Die OENGE verlangt unter anderem die sofortige Ausschreibung aller offenen Stellen in öffentlichen Krankenhäusern, die Verstetigung befristet Beschäftigter sowie ein Ende der häufigen Personalverschiebungen zwischen Kliniken.
Finanziell fordern die Ärztinnen und Ärzte eine Lohnerhöhung um 20 Prozent, die Wiedereinführung des 13. und 14. Monatsgehalts, sowie eine Verdoppelung der Vergütung für Bereitschaftsdienste. Auch eine geregelte Arbeitszeit von fünf Tagen zu jeweils sechs Stunden, mit höchstens einer aktiven Bereitschaft pro Woche, steht auf der Liste der Forderungen.
Symbol für strukturelle Probleme
Der Streik gilt als weiterer Hinweis auf die angespannte Lage im griechischen Gesundheitswesen. Öffentliche Spitäler leiden seit Jahren unter chronischem Personalmangel und unzureichender Finanzierung – Probleme, die während der Pandemie besonders sichtbar wurden.
Während die Regierung in Athen auf Budgetrestriktionen verweist, sehen die Gewerkschaften die derzeitige Situation als Folge einer jahrelangen Austeritätspolitik. Die Forderung nach einer „ausschließlich öffentlichen und kostenlosen Gesundheitsversorgung“ stand daher im Mittelpunkt der Proteste.
Quelle: 902.gr














































































