Seit September werden in Trinidad und Tobago immer wieder verbrannte Leichen an die Küste gespült – offenbar Opfer von US-Militäreinsätzen, die offiziell den Drogenhandel aus Venezuela bekämpfen sollen. Die Regierung des Inselstaates steht nun unter Druck, da Bürger eine unabhängige Aufklärung der Todesfälle fordern.
Port of Spain. Die jüngsten US-Militärschläge in der Karibik, offiziell zur Bekämpfung des Drogenhandels aus Venezuela, haben in Trinidad und Tobago Entsetzen und Zweifel ausgelöst. Nach Recherchen der New York Times wurden seit September mehrere unbekannte Leichen mit schweren Verbrennungen und fehlenden Gliedmaßen an die Küsten des Inselstaates gespült – offenbar Opfer der Angriffe, bei denen bislang mindestens 37 Menschen ums Leben kamen.
Grausame Funde an der Küste
Kurz nach dem ersten US-Angriff Anfang September entdeckten Bewohnerinnen und Bewohner des Dorfes Cumana an der Nordostküste von Trinidad und Tobago eine verbrannte Leiche ohne Gliedmaßen. Wenige Tage später wurde eine zweite, ähnlich zugerichtete Leiche an einem nahegelegenen Strand angespült. Laut Augenzeugen deuten die Verletzungen auf Explosionseinwirkungen hin.
Viele Einwohnerinnen und Einwohner gehen davon aus, dass die Toten von einem US-Angriff am 2. September stammen, bei dem elf Menschen getötet wurden. „Ich habe keinen Zweifel, dass diese Männer Kriegsopfer sind“, sagte der 63-jährige Bewohner Lincoln Baker der New York Times.
Zweifel am offiziellen Ziel
Während die US-Regierung unter Donald Trump die Operationen als Teil des Kampfes gegen den venezolanischen Drogenhandel darstellt, haben amerikanische Beamte laut dem Bericht eingeräumt, dass das eigentliche Ziel der Einsatzserie der Sturz von Nicolás Maduro sei. Es handelt sich um die größte US-Militärpräsenz in Lateinamerika seit Jahrzehnten, die sich von der Karibik bis zum Pazifik erstreckt.
Die Zahl der Todesopfer ist auf 37 gestiegen, was völkerrechtliche Bedenken aufwirft.
Regierung in Port of Spain unter Druck
Die Regierung von Premierministerin Kamla Persad-Bissessar hat die US-Angriffe ausdrücklich unterstützt – im Gegensatz zu anderen karibischen Staaten. Diese Haltung sorgt nun für wachsende Kritik, da Bürgerinnen und Bürger fordern, die Funde der unbekannten Leichen unabhängig zu untersuchen.
Zudem wird berichtet, dass zwei Staatsbürger Trinidads, Chad Joseph und Rishi Samaroo, bei einem der US-Angriffe ums Leben gekommen sein sollen. Ihre Familien bestreiten jegliche Verbindung der beiden zum Drogenhandel.
Quelle: teleSUR





















































































