In den USA kann es beim „Mäci“ schon mal vorkommen, dass Kinder Burger braten und Pommes frittieren müssen – ein alarmierendes Anzeichen einer verrotteten kapitalistischen Gesellschaft.
Washington, D.C. In den USA wurden 305 Fälle unerlaubter Kinderarbeit in Filialen der Fastfood-Kette McDonald’s aufgedeckt. Inspekteure des Arbeitsministeriums wurden an 62 Standorten in den Bundesstaaten Kentucky, Indiana, Ohio und Maryland aktiv. Konkret geht es um 14- und 15-Jährige, für die besondere Schutzbedingungen nicht eingehalten wurden – sie dürfen an Schultagen nur drei Stunden, an schulfreien Tagen acht Stunden sowie im Sommer bis 21 Uhr und im Winter bis 19 Uhr arbeiten.
Darüber hinaus wurde ein Fall eines McDonald’s‑Lokals in Louisville (Kentucky) besonders heftig diskutiert. Dort waren zwei Zehnjährige in der Küche aktiv, offenbar bis zwei Uhr in der Nacht und an der für Unter-16-Jährige verbotenen Fritteuse. Der Inhaber der fraglichen Filiale hat schon eine Ausrede parat: Er behauptet gegenüber CBS News, die beiden Kinder hätten lediglich ihre in der Nachtschicht beschäftigten Eltern besucht und wären auf deren Anweisung tätig geworden.
Bislang wurden bereits Strafzahlungen im Gesamtausmaß von 212.000 Dollar verhängt, die jedoch nur drei Betreiber betreffen. Man wird sehen, was in den übrigen Fällen geschieht. Auf das Wirtschafts- und Gesellschaftssystem der USA werfen diese Enthüllungen jedenfalls ein überaus schlechtes Licht. Hier werden Kinder und Jugendliche gesetzwidrig ausgebeutet, um die Profite der Unternehmer zu maximieren. Das muss dann wohl dieser ominöse „American Dream“ sein…
Quelle: Der Standard