Inmitten der seit einigen Tagen andauernden Hitzewelle in Südeuropa sind in Griechenland erneut Waldbrände ausgebrochen. Mitglieder der Kommunistischen Partei Griechenlands beteiligen sich an der Bekämpfung der Feuer und kritisieren die Regierung.
Athen. In Griechenland sind inmitten der aktuellen Hitzewelle in Südeuropa mehrere Waldbrände ausgebrochen. Seit Montag breitet sich ein Feuer von Dervernochoria bis in den Westen von Athen aus. Im östlich gelegenen Athener Vorort Chaidari entzündeten sich am Dienstag zwei weitere Brände. Hinzu kam am Dienstag ein Brand rund um den Badeort Loutraki in der Nähe von Korinth. Erhöhte Waldbrandgefahr galt auch am Mittwoch in Attika, auf den Inseln Kythira und Euböa, in Böotien, der Argolis, Korinthia, Lakonia, auf Kreta, den Kykladen sowie auf Samos, Ikaria, Chios, Psara und Lesbos.
Loutraki gilt als problematische Zone für Waldbrände. Verstreute Siedlungen und Fabriken umringt von Kiefernwäldern bergen gegebenenfalls erhebliche Gefahren. Am Dienstag bedrohten die Feuer unter anderem eine Motorölanlage. Häuser der dort lebenden Menschen sind ebenfalls von den Flammen gefährdet.
Kommunistische Partei im Einsatz für die Menschen
In Mandra, einem Ort im Westen von Athen, verblieben Arbeiter am Dienstag in einer Fabrik von Storm Greco. Die Betriebsleitung versuchte, sie zum Weiterarbeiten zu zwingen. Teilweise geschah dies, andere Arbeiter bemühten sich, mit Schläuchen die Flammen in der Nähe der Fabrik zu löschen. Erst als der Vorsitzenden der Gewerkschaft der Privat- und Handelsangestellten von West-Attika, G. Papadas, und ein KKE-Team in der Region unter der Leitung von Thodoris Chionis, Mitglied des Politbüros des ZK der KKE und Sekretär der Parteiorganisation von Athen, intervenierten, konnten die Arbeiter die Fabrik verlassen.
Ähnliches spielte sich auch bei SARMED SA ebenfalls in der Gegend von Mandra ab. Die dortigen Arbeiter wurden nicht nur gezwungen weiterzuarbeiten, obwohl sich der Waldbrand gefährlich näherte. Sie mussten sogar Überstunden leisten. Gleichzeitig wurden umliegende Straßen bereits von der Polizei gesperrt, so dass eine Flucht für viele beinahe verunmöglicht wurde. Die Gewerkschaft der Privat- und Handelsangestellten forderte die Regierung auf, einzugreifen.
In Nea Zoi, einer Siedlung rund um Mandra, waren ebenfalls Mitglieder der Kommunistischen Partei Griechenlands (KKE) im Einsatz. Sie halfen den Bewohnerinnen und Bewohner bei der Verteidigung ihrer Häuser gegen die Flammen. Unter ihnen waren Thodoris Chionis und Christos Tsokanis, ein Abgeordneter der Partei. Trotz des Einsatzes wurden einige Häuser von den Flammen erfasst. Ein Keramiklager brannte bis auf die Grundmauern nieder.
Kritik an Untätigkeit der Regierung
Angesichts der erneuten verheerenden Waldbrände in Griechenland wird die Politik der Regierung heftig kritisiert. Diese bleibt untätig. Ein Abgeordneter der Liste Volksversammlung im Regionalrat der Peloponnes charakterisiert die Situation so: „Die Feuerwehren kämpfen wirklich einen gigantischen Kampf, damit sich das Feuer unter widrigen Bedingungen nicht ausbreitet, da sie wieder einmal mit minimalen Mitteln, mit nicht geräumten Wäldern, dem Fehlen von Brandschneisen, dem Fehlen von Waldzufahrtsstraßen, dem Fehlen von Feuerwehrinfrastruktur wie Hydranten usw. konfrontiert sind.“
Der Abgeordnete führt weiters aus, dass die Volksversammlung immer wieder Anfragen im Regionalrat zur „Frage der Prävention“ und zu „substanziellen Maßnahmen“ gegen die Waldbrände gestellt hätte. Zudem wurde immer wieder auf „die enormen Mängel bei den Brandschutzmaßnahmen sowie das Fehlen eines einheitlichen Konzepts für den Umgang mit Waldbränden“ hingewiesen. Die Regionalregierung hatte hingegen zuletzt am 7. Juli, also nur zehn Tage vor dem Ausbruch des jetzigen Brandes, behauptet, dass sie alle Maßnahmen ergriffen hätte, hat damit es heuer zu keinen katastrophalen Bränden kommt.
Die Kritik der Kommunistischen Partei Griechenlands geht in eine ähnliche Richtung. Auch sie kritisiert „ungepflegte Wälder, nicht vorhandene Waldwege und Feuerschneisen und nicht funktionierende Hydranten“. Die KKE weist auch auf die permanente Unterfinanzierung und Unterbesetzung der Feuerwehr hin, alleine zum jetzigen Zeitpunkt sind 4.500 Stellen nicht besetzt.
Dimitris Koutsoumbas, Generalsekretär der KKE, hält fest: „Die KKE hat rechtzeitig vor Beginn der Feuersaison und auch noch vor wenigen Tagen Anfragen an die Regierung gestellt, in denen sie die dringende Verabschiedung einer Reihe notwendiger Maßnahmen zur Stärkung des Brandschutzes in unserem Land forderte. Obwohl wir uns fast in der Mitte der Feuersaison befinden, setzt die Regierung wieder einmal die gleiche gescheiterte und zerstörerische Strategie für die Wälder und die Umwelt um.“ Koutsoumbas betont, dass die „Kräfte der KKE, ihre Kader, Organisationen und Abgeordneten, vom ersten Moment an an den Feuerfronten“ waren. Sie beteiligen sich gemeinsam mit den Bewohnern am Kampf gegen die Brände.
Quelle: 902.gr/902.gr/902.gr/902.gr/KKE/Griechenland Zeitung