HomeKlassenkampf400 Österreicher besitzen ein Drittel des Gesamtvermögens

400 Österreicher besitzen ein Drittel des Gesamtvermögens

Von wegen im selben Boot: Krise gab es für die Superreichen finanziell gesehen nicht, stattdessen konnten sie ihr Vermögen sogar um durchschnittlich 15 % vergrößern. Gleichzeitig hatten eine Million Menschen Gehaltseinbußen.

Wien. Reichtum ist hierzulande nicht nur äußerst ungleich verteilt – die Schieflage wurde in den letzten Monaten sogar noch deutlich extremer. Mittlerweile besitzen die reichsten 100 Menschen zusammen über 200 Milliarden Euro oder zehn Prozent des Gesamtvermögens. Den „Oberen 400“ gehören 34 % des Finanzvermögens, sie haben exakt so viel wie die „unteren“ 7,2 Millionen Österreicherinnen und Österreicher. Das geht aus der aktuellen Reichenliste des Magazins „trend“ hervor.

Die Superreichen konnten ihr Vermögen und damit auch ihren Anteil am Gesamtreichtum gerade im „Krisenjahr“ ausbauen. Währenddessen stiegen für die normalen Menschen: Mieten, Arbeitslosigkeit, Zahl der Sozialmärkte. Eine Million hatte im Vorjahr mit massiven Einkommensverlusten zu kämpfen.

Beispiel MAN-Eigentümer

Aber zurück zu den Superreichen: Der laut „trend“ reichste Clan in Österreich, die Familien Porsche und Piech (51,5 Mrd. €), hält über Stiftungen die Mehrheit an der Volkswagen AG samt ihrer Nutzfahrzeug-Sparte Traton mit MAN. Im MAN-Werk in Steyr fallen verlieren hunderte Kolleginnen und Kollegen ihre Jobs, die übrigen müssen beim künftigen Eigentümer des Standorts (MAN produziert künftig lieber in Polen) Siegfried Wolf massive Lohnkürzungen hinnehmen. Die Dividenden hat man bei Traton bzw. VW im Jahr der Rauswürfe, Kurzarbeit und Corona-Staatshilfen freilich nicht gekürzt, was im Wesentlichen die reichste Sippe noch einmal deutlich reicher gemacht hat.

Auch sonst lesen sich die Gewinner der aktuellen Reichenliste (und das sind fast alle) wie ein „who is who“ der ach so notleidenden Hilfsgeld-Kassierer: René Benko (4,9 Mrd. €) kassierte unter anderem für Kika/Leiner, selbst die Novomatic von Johann Graf (5,5 Mrd. €) bekam Millionen an Steuergeldern.

Nichts zu holen?

Das Vermögen allein der hundert reichsten Österreicherinnen und Österreicher entspricht mittlerweile den gesamten Staatsausgaben eines Jahres. Es ist also absurd zu behaupten, die Besteuerung von großen Vermögen würde nur Pipifax-Beträge bringen. Allerdings ebenso absurd, wie darauf zu hoffen, die Superreichen und ihre politischen Handlanger würden sich durch Vernunftargumente überzeugen lassen.

Quelle: trend

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