Feldkirch. Im Dezember letzten Jahres hat das Unternehmen Tridonic aus Dornbirn die Vorsitzende des Betriebsrats entlassen. Nun wird vor dem Arbeitsgericht in Feldkirch verhandelt, um zu klären, ob diese Entlassung überhaupt rechtens war. Der Prozess begann am Freitag und dauern noch an.
Im Zentrum des Konflikts zwischen Tridonic, einem Tochterunternehmen von Zumtobel, und dem Betriebsrat steht die Entlassung der Vorsitzenden des Betriebsrats im vergangenen Dezember. Die Verhandlungen, die am Freitag begonnen haben, konzentrierten sich darauf, welche Vergehen die Betriebsratsvorsitzende tatsächlich begangen haben soll, die von der Geschäftsführung als Entlassungsgrund angeführt wurden, und, ob die Entlassung der Betriebsrätin überhaupt rechtens war.
Laut den Behauptungen der Geschäftsführung wurde die Betriebsratsvorsitzende seit 2018 mehrmals wegen verspäteten Erscheinens zur Arbeit abgemahnt. Die Vorsitzende ihrerseits erklärt hingegen, dass sie als einzige Person aus dem Betriebsrat herausgegriffen wurde, obwohl es auch andere gab, die über diesen Zeitraum verspätet zur Arbeit kamen.
Der Konflikt zwischen der Betriebsratsvorsitzenden und der Geschäftsführung verschärfte sich im Dezember letzten Jahres, als die Kollegin das Unternehmen beschuldigte, von einer weiblichen Führungskraft körperlich angegriffen worden zu sein. Offenbar soll die Führungskraft die Mitarbeiterin herumgeschubst und gestoßen haben. Die Geschäftsführung schenkte diesen schweren Vorwürfen gegen ihre Führungskraft allerdings keinen Glauben. Stattdessen wurde die Betriebsratsvorsitzende entlassen, weil sie aus Unternehmenssicht die Vorgesetzte zu Unrecht angeschwärzt haben soll.
Die Bedeutung dieses Prozesses geht weit über die Firma Tridonic hinaus, auch vonseiten Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter wird befürchtet, dass die Entlassung der Betriebsratsvorsitzenden Schule machen könnte und dass in Zukunft weitere unliebsame Betriebsräte entlassen werden könnten.
Quelle: ORF