Wien. Der Essenslieferant Foodora hat angekündigt, fast 130 Stellen in Österreich abzubauen. Die sieben eigenen Zustelllager für Lebensmittel – die sogenannten „foodora markets“ – in Wien, Linz und Graz werden geschlossen, und das Kundenservice wird ausgelagert. Die Fahrradbotinnen und ‑boten seien von diesen Maßnahmen nicht betroffen.
Laut einer Mitteilung an das Arbeitsmarktservice (AMS) wurden 128 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur „einvernehmlichen Auflösung der Arbeitsverhältnisse“ angemeldet.
Foodora, eine Tochtergesellschaft von Delivery Hero, begründete diese arbeiterfeindlichen Schritte damit, dass sie sich künftig auf die Zusammenarbeit mit dem Lebensmitteleinzelhandel, Drogerien, Bäckereien, Apotheken und anderen Geschäften konzentrieren wolle. Die bisherigen selbst betriebenen „foodora markets“ werden innerhalb der nächsten Wochen geschlossen, wobei 75 Mitarbeiter direkt betroffen sind. Zuletzt betrieb Foodora fünf solcher Zustelllager in Wien sowie je eines in Linz und Graz.
Laut „Wirtschafts-Compass“ beschäftigte Foodora Austria GmbH im Jahr 2022 insgesamt 410 Personen und schrieb erhebliche Verluste. 2021 betrug das Minus vor Zinsen und Steuern 14,3 Millionen Euro, 2022 waren es 16,4 Millionen Euro. Ende 2022 wurden Verbindlichkeiten von 17,7 Millionen Euro gegenüber dem Mutterkonzern Delivery Hero in eine Kapitalrücklage umgewandelt.
Die rund 3.000 Zustellerinnen und Zusteller, die für Foodora auf den Straßen unterwegs sind, sind von den aktuellen Stellenstreichungen noch nicht betroffen. Aber es wird sich zeigen, wie lange es dauern wird, bis auch sie die Folgen des rigorosen Sparkurses zu spüren bekommen.
Quelle: ORF