HomeKlassenkampfFrauenZahl der Betretungs- und Annäherungsverbote weiter angestiegen

Zahl der Betretungs- und Annäherungsverbote weiter angestiegen

Wien. Im Jahr 2022 wurden insgesamt 14.462 Betretungs- und Annäherungsverbote ausgesprochen. Damit stieg die Zahl um knapp sieben Prozent. Ein Trend, der sich auch schon in den Vorjahren abzeichnete.

Wie die österreichischen Gewaltschutzzentren auf einer Pressekonferenz am Freitag informierten, sei analog zum Anstieg der Kontaktverbote auch zu beobachten, dass immer mehr Betroffene Kontakt zu Gewaltschutzzentren aufnehmen würden. So berieten die Schutzzentren im Jahr 2022 23.648 Menschen. Im Jahr 2021 waren es noch 22.039 Menschen und 13.546 verhängte Betretungs- und Annäherungsverbote.

Rund 85 Prozent der Gewaltausübenden seien männlich. Eine ähnliche Geschlechterverteilung spiegle sich auch bei den verhängten Betretungs- und Annäherungsverboten wider, so würden 87 bis 88 Prozent dieser Verbote Männer betreffen, heißt es vonseiten der Expertinnen und Experten für Gewaltschutz.

Der Anstieg der Kontakte und verhängten Verbote sei aus ihrer Sicht aber nicht allein ein Zeichen einer gestiegenen Gewalt, sondern einer gestiegenen Sensibilisierung, erklärte die Vorsitzende des Bundesverbandes der österreichischen Gewaltschutzzentren Marina Sorgo.

Laut Sorgo gäbe es aber noch immer ein Defizit bei der Sichtbarkeit der Gewaltschutzzentren. „70 bis 80 Prozent der Opfer von Frauenmorden waren vorher nicht bei der Polizei oder bei Opferschutzeinrichtungen“, erklärt sie. Unter anderem mit einer Corporate Identity wolle man sich hier abhelfen.

Quelle: ORF

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