HomeKlassenkampfGeschäftsführung bestätigt: FACC vernichtet 650 Arbeitsplätze

Geschäftsführung bestätigt: FACC vernichtet 650 Arbeitsplätze

Ried im Innkreis. „Weil wir durch Innovation wachsen“, teilte der CEO des Flugzeugteilehersteller FACC, Robert Machtlinger am Freitag mit. Eine Aussage, die an Zynismus kaum noch zu überbieten ist, denn gleichzeitig bestätigte er vor der Belegschaft, was schon Mitte Mai berichtet wurde: 650 Kolleginnen und Kollegen sollen gekündigt werden – betroffen seien alle Bereiche des Unternehmens mit Ausnahme der Forschungsabteilung und des Lehrlingsbereichs. Damit ist die Anzahl an Arbeitsplätze, die vernichtet werden sollen, nicht weit von dem entfernt, was Machtlinger bereits bei der Präsentation der Halbjahresbilanz im August als „Worst-Case-Szenario von 700 Personen“ bezeichnete. Machtlinger rechnet nämlich damit, dass es vier bis fünf Jahre dauern würde, bis das Vor-Krisenniveau wieder erreicht sein werde. 

Noch bis Ende September sind die Beschäftigten des oberösterreichischen Konzerns in Kurzarbeit – und damit zeigt sich einmal mehr, dass diese von Regierung und Sozialpartnern ausverhandelte Maßnahme keineswegs ein effektives Instrument zur Verhinderung oder Eindämmung von massenhaften Kündigungen ist, sondern sich die Kolleginnen und Kollegen damit höchstens eine Galgenfrist erkaufen konnten.

Die Geschäftsführung, die Belegschaftsvertretung und die zuständigen Gewerkschaften Bau-Holz und GPA-djp informierten die Kolleginnen und Kollegen zudem über die Ergebnisse des gemeinsam ausverhandelten Sozialplans. Die Vorsitzende des Arbeiterbetriebsrates von FACC, Barbara Huber, erklärte dazu, dass es vor allem um eine finanzielle Überbrückung für ein halbes Jahr gehe – und man in den Verhandlungen auch an die Betriebszugehörigkeit und das Alter der Beschäftigten gedacht habe. Nicht in den Sinn gekommen sind den Gewerkschaftskolleginnen und ‑kollegen aber offensichtlich gewerkschaftliche Kampfmaßnahmen für den Erhalt eines jeden der nun bedrohten Arbeitsplätze.

„Die Kündigungswelle bei FACC ist nur ein perfides Beispiel von vielen, das zeigt, dass die derzeitige Krise einzig und allein auf die Kolleginnen und Kollegen abgewälzt wird, während die Profite der Konzerneigentümer durch Corona-Hilfspakete bereitwillig gerettet werden“, kritisiert Raffael Schöberl, Sprecher der Partei der Arbeit (PdA) in Oberösterreich.

Quelle: ORF / Zeitung der Arbeit

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