HomeKlassenkampfGPA-djp für Arbeitszeitverkürzung auf Kosten der Lohnabhängigen

GPA-djp für Arbeitszeitverkürzung auf Kosten der Lohnabhängigen

Die Gewerkschaft GPA-djp fordert neuerdings ebenso wie die SPÖ eine Arbeitszeitverkürzung, die von den Lohnabhängigen selbst bezahlt wird, anstatt für eine 35-Stundenwoche bei vollem Lohnausgleich zu kämpfen.

Wien. Die Gewerkschaft der Privatangestellten (GPA-djp) war einst der Motor des Reformismus innerhalb des Österreichischer Gewerkschaftsbund (ÖGB). Von der GPA-dlp gingen wichtige Impulse für die Verkürzung der Arbeitszeit auf 35 Stunden aus – allerdings in den 1980er-Jahren, als Alfred Dallinger noch Vorsitzender war. Erreicht ist die 35-Stunden-Woche bis heute nicht, in keiner Branche. Ganz im Gegenteil fällt die heutige GPA-djp auch noch kämpfenden Kolleginnen und Kollegen in den Rücken und tätigt Abschlüsse bei Kollektivvertragsverhandlungen, die ein Einknicken auf ganzer Linie bedeuten, wie es beim letzten KV-Abschluss für die Sozialwirtschaft Österreich passiert ist.

Dafür kommt von der GPA-djp, wie auch von der SPÖ und Anderen jetzt die Forderung nach dem „Modell 90 für 80″, wonach die Arbeitszeit auf 80 Prozent reduziert und dafür 90 Prozent Lohn bezahlt werden soll, indem die 10 Prozent Lohndifferenz vom AMS bezahlt werden. War da nicht was mit einer Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich? Und die Lohnabhängigen sollen sich auch noch die Differenz selbst bezahlen, denn wer sonst bezahlt die Arbeitslosenbeiträge, von denen das AMS finanziert wird?

„Originelle“ Inkompetenz und kaum noch Fortschritte für Mitglieder 

Bei so viel „origineller“ Inkompetenz wäre Alfred Dallinger vermutlich schlecht geworden. Aber abgesehen davon versucht die GPA-djp von heute offenbar gar nicht einmal mehr zu kaschieren, dass ihr jegliche Schrittmacherrolle im ÖGB abhanden gekommen ist, und sie so wie viele andere Teilgewerkschaften auch kaum noch in der Lage ist, Fortschritte für ihre Mitglieder zu erreichen, und sich stattdessen auf komische Forderungen wie diese verlegt. Früher oder später müssen die Werktätigen sich eigene kämpferische Basisgewerkschaften schaffen, denn von der sozialdemokratischen Funktionärsgewerkschaft ÖGB ist nicht mehr viel zu erwarten.

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