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Handelsbeschäftigte unter Druck

Eine aktuelle Befragung der GPA zeigt extreme Arbeitsbedingungen: Aggressive Kundschaft, Überbelastung und Unterbesetzung sind Massenerscheinungen. Die Gewerkschaft sieht ausgerechnet in weiteren sozialpartnerschaftlichen Gesprächen die Lösung.

Die Kolleginnen und Kollegen im Handel sind auf zwei sehr unterschiedliche Weisen von den Coronamaßnahmen im Sinne der Konzerne betroffen: Einerseits gibt es jene, die in Kurzarbeit um ihre Jobs bangen müssen. Andererseits ist gerade der systemrelevante Handel von einer unglaublichen Arbeitsbelastung geprägt. Die größten Probleme, die bei der jüngsten Befragung der Gewerkschaft der Privatangestellten (GPA) genannt wurden, sind:

  • Aggressive Kundinnen und Kunden (51 %)
  • Personelle Unterbesetzung (45 %)
  • Überbelastung (32 %)
  • Probleme bei der Einhaltung der Corona-Maßnahmen (27 %)

Die Wut und Frustration vieler Menschen – geschürt sowohl von nicht nachvollziehbaren Regelungen als auch von wirren VerschwörungstheoretikerInnen, die zum Einkaufen ohne Maske aufrufen – bekommen die Beschäftigten im Handel voll zu spüren. Zwischen ständiger Gesundheitsgefährdung (Freistellung von Schwangeren gibt es im Handel genauso wenig wie in der Produktion), erhöhtem Arbeitsdruck und keiner Zeit für Maskenpausen sollen die ohnehin unterbesetzten Kolleginnen und Kollegen auch noch Hilfssheriff für die Regierung spielen und Masken sowie Abstandsregeln kontrollieren. Die Belastungsgrenze ist für viele längst erreicht.

Das alles nimmt die Gewerkschaft mehr oder weniger entsetzt zur Kenntnis – und fordert einen Sicherheitsgipfel mit Wirtschaftskammer und Bundesregierung. Als ob diese nur auf vernünftige Argumente seitens der Beschäftigten warten würden. „Es liegt nun an den Arbeitgebern auf die Verbesserung der Arbeitsbedingungen zu schauen“, phantasiert eine äußerst naive GPA per Aussendung. Nach dieser Logik müsste es auch an den Ladendieben liegen, darauf zu achten, dass nichts unbezahlt in die Taschen wandert.

Quelle: GPA

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