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Kosten für private Nachhilfe stiegen erneut

Die Kosten für private Nachhilfe sind im laufenden Schuljahr erneut gestiegen. Schülerinnen und Schüler ebenso wie Lehrerinnen und Lehrer, aber natürlich auch die Eltern leiden unter der Unterfinanziert des Bildungssystems ebenso wie seiner Ausgestaltung. Die Jugendfront macht auf Alternativen aufmerksam.

Wien. Dass das österreichische Schulsystem Ungleichheit befördert, statt etwas gegen sie zu tun, weiß man nicht erst seit gestern. Und dass dies nicht anders intendiert ist in einem kapitalistischen Staat ist auch wenig überraschend. Spätestens seit PISA weiß eine breite Öffentlichkeit aber, dass selbst Dinge wie sinnerfassendes Lesen oder einfache Mathematik zu oft nicht in ausreichender vermittelt werden. Das Schulsystem ist unterfinanziert und die Leidtragenden sind nicht erst seit Corona die Schülerinnen und Schüler ebenso wie die Lehrerinnen und Lehrer, wie auch die Jugendfront der Partei der Arbeit Österreichs in ihrer Erklärung „Die Lage der Schülerinnen und Schüler sowie Lehrenden während der Pandemie in Österreich“ festhielt.

Durch dieses System ist zu erklären, warum in Österreich im Schnitt 603 Euro für private Nachhilfe pro Schülerin bzw. pro Schüler ausgegeben werden. Insgesamt belaufen sich die jährlichen Kosten für Nachhilfe auf über 100 Millionen Euro in Österreich. Die Kosten sind im aktuellen Schuljahr noch einmal gestiegen, wie die Arbeiterkammer Steiermark nun veröffentlichte.

Zudem habe ein Drittel der steirischen Schülerinnen und Schüler einen Bedarf an Nachhilfe. 23.000 Kinder haben allein auf das Bundesland gesehen im laufenden Schuljahr oder in den Sommerferien davor bezahlten Nachhilfeunterricht in Anspruch genommen. Besonders brisant: Die Eltern von 22.000 weiteren Kindern konnten sich trotz des Bedarfs die Nachhilfe schlichtweg nicht leisten können. Dies zeigt einmal mehr, dass die Bildungschancen von Kindern im österreichischen Schulsystem abhängig von der finanziellen und sozialen Situation der Eltern ist. Letztlich entscheidet das Geldbörsel der Eltern, ob die notwendigen Leistungen für einen schulischen Erfolg erbracht werden können oder eben nicht.

Die Studie zeigt ebenfalls auf, dass an jenen Schulen, die einen hochwertigen Förderunterricht anbieten, nur rund zehn Prozent der Kinder bezahlte Nachhilfe benötigen. Auch haben Kinder, die verschränkte Ganztagsschulen besuchen, deutlich weniger Lernbedarf als Schülerinnen und Schüler anderer Schulformen.

Das österreichische Schulsystem ist ein System, das sich nur diejenigen leisten können, die genug Kleingeld oder doch eher großes Geld haben, um ihr Kinder erfolgreich durch dieses zu bekommen. Die Jugendfront betont im Rahmen ihrer politischen Arbeit immer wieder, dass ein anderes Schulsystem möglich ist, doch hierfür braucht es Klassenkampf im mehrfachen Wortsinn.

Quelle: ORF

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