Wien. Die Kinderbetreuung ist einer der wenigen Bereichen, in denen der Staat die Inventionen in der Sozialpolitik erhöht. Wenngleich die Ausgaben in Österreich unterhalb der Empfehlungen für qualitätsvolle Kinderbetreuung liegen, war in den letzten 20 Jahren ein kontinuierlicher Ausbau der Infrastruktur zu vermerken.
Das kann dadurch erklärt werden, dass die Politik nicht nur die Frauen als billige Arbeitskräfte erkannt hat, sondern auch dadurch, dass die Kinder aus sogenannten Problemfamilien, aus armen Familien oder Familien mit Migrationshintergrund in der Kinderbetreuung wahrscheinlich gefördert werden.
Das Ziel, die Angebot der Kindergärten auszubauen und mehr Plätze anzubieten, die Eltern einen Vollzeitjob ermöglichen, gerät jedoch zuletzt unter Druck. Es gab sogar einen Rückgang des Angebots. Aufgrund von akutem Arbeitskräftemangel kommt es dazu, dass Einrichtungen ihre Öffnungszeiten einschränken, sodass eine Vollzeitarbeit immer wieder nicht möglich ist.
Das hängt unter anderem mit den kaum haltbaren Arbeitsbedingungen in dem Arbeitsbereich zusammen, wodurch sich nur ein Bruchteil der BAfEP-Abschließenden für eine Arbeit in ihrem Ausbildungsbereich entscheiden. Die Praxisteile im Rahmen der Schulzeit zeigen, was einem blüht und da erscheint beispielsweise ein Studium vielfach als die bessere Alternative als unterbezahlte stressintensive Arbeit im Kindergarten.
Quelle: ORF