Die Inflationsrate steigt abermals deutlich an. Während das Leben für die Arbeiterklasse immer teurer wird, kassieren die Kapitalisten unter dem Schutz der Systemparteien ab. Wie lange noch?
Wien. Regierungen und “Experten” versprechen zuerst immer ungeniert das Gegenteil, doch dann schlägt die kapitalistische Realität zu: Die Inflation steigt in Österreich mit 3,5 Prozent auf den höchsten Wert seit 16 Monaten. Dies ist das Ergebnis der nunmehrigen Schnellschätzung der Statistik Austria für Juli 2025 im Jahresvergleich zum Juli 2024. Aber ich in Relation zum Vormonat Juni, als die Inflationsrate bei 3,3 Prozent lag, steigen die Preise wiederum deutlich an. Über dem Durchschnittswert von 3,5 Prozent und somit Preistreiber waren Energie (plus 4,3 Prozent), Dienstleistungen (4,5) sowie Nahrungsmittel, Tabak und Alkohol (4,4 Prozent).
Im EU- und Euro-Raum-Vergleich – hier wird der harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) herangezogen – liegt Österreich mit einer Teuerungsrate von 3,6 Prozent weit entfernt vom “Plansoll” von zwei Prozent. Nur fünf Länder stehen laut Eurostat noch schlechter da, nämlich Estland (5,6 Prozent), die Slowakei und Kroatien (jeweils 4,5), Lettland (3,9) und Griechenland (3,7). Die niedrigsten Juli-Raten weisen übrigens Zypern (0,1 Prozent), Frankreich (0,9) und Irland (1,6) auf, Deutschland liegt bei 1,8 Prozent.
Nun sind die Verantwortlichen in Politik, Finanz und Wirtschaft wieder völlig überrascht, dass man sie faktisch beim Lügen erwischt hat, versprechen für die Zukunft aber natürlich felsenfest ein Sinken der Inflationsrate – aber auch nur das: nicht, dass etwas wieder billiger wird, sondern nur, dass es weniger schnell teurer wird. Der Eintritt der SPÖ in die Regierung hat nichts verbessert, sondern die Situation ist schlimmer geworden. Und so ist kein Wunder, dass immer mehr Österreicherinnen und Österreicher kaum noch über die Runden kommen. Da kann man nur sagen: Danke für gar nichts!
Vergeblich wartet die Bevölkerung auf Eingriffe in die menschenfeindlichen Marktmechanismen und die andauernden Preisexplosionen, auf Unterstützungen und Entlastungen – doch das Gegenteil geschieht: Die Bundesregierung beschert uns ein Sparpaket auf den Schultern der arbeitenden Bevölkerung und der sozial Unterprivilegierten. Und in den kommenden Wochen und Monaten sollen wir uns dann auch mit “bescheidenen” Löhnen, d.h. Reallohnverlusten, abfinden. Natürlich. Der Kapitalismus verlangt nämlich genau das: Möglichst hohe Preise, möglichst niedrige Löhne. Denn dazwischen liegt als Differenz der kapitalistische Profit, den sich die Reichen und Superreichen durch Ausbeutung der Bevölkerung aneignen. Wie lange sollen wir uns das noch gefallen lassen? Es ist Zeit für Widerstand.
Quelle: ORF