Bei einer regelrechten Kettenreaktion wurden am Stephansplatz vier Fiakerpferde und zwei Menschen verletzt. Der Unfall unterstreicht, dass Pferdekutschen nicht in die Großstadt gehören.
Wien. In der Wiener Innenstadt kam es am Sonntag zu einem Unfall, in den in einer Kettenreaktion drei Pferdekutschen verwickelt waren. Zunächst dürfte einem Fiakerfahrer, der ohne Gäste zurück zum Stellplatz unterwegs war, ein Teil des Pferdegeschirrs gerissen sein, weswegen sich sein Fahrzeug nicht mehr steuern ließ. Am Stephanplatz prallte es daher gegen eine stehende Kutsche, deren Pferde wiederum gegen die davor befindliche Kutsche stießen – diese Pferde wurden aufgescheucht und gingen führerlos durch, bei der Einmündung der Rotenturmstraße krachten sie in ein Auto. Erst hier gelang es einer Passantin, die Zügel zu ergreifen und die Tiere zum Stehen zu bringen. Zwei Menschen, die sich vor der Kutsche durch Sprünge in Sicherheit bringen mussten, wurden leicht verletzt. Auch vier der beteiligten Pferde erlitten Verletzungen.
Der Unfall unterstreicht in aller Deutlichkeit, was hinlänglich bekannt ist: Pferde gehören einfach nicht in die heutige Großstadt. Es ist den Tieren keinesfalls zumutbar, unter Stress und Anstrengungen der motorisierten Verkehrshölle samt Lärm und Abgasen ausgesetzt zu sein. Und dass nun ein Unfall aufgrund von Materialversagen geschehen ist, zeugt davon, dass die Fiakerunternehmen offenbar nicht ausreichend kontrolliert werden. Unterm Strich bleibt die Forderung nach einer Abschaffung der Fiaker in Wien, da sie nicht nur eine Qual für die Pferde bedeuten, sondern auch eine Gefahr für Mensch und Tier darstellen.
Quelle: Der Standard