Linz. Erst vor rund zwei Monaten wurde bekannt, dass sich die rechtsextremen Identitären in Steyregg ein Haus gekauft haben. In der Liegenschaft planen sie die Errichtung eines „patriotischen Großprojektes“. Der KZ-Verband/VdA OÖ warnte in diesem Zusammenhang eindringlich davor, dass die Nachbarstadt von Linz zum Hotspot der rechtsextremen Szene in Oberösterreich werden könnte. Insbesondere durch die unmittelbare Nähe zum Zentralraum, gab es bereits nach Bekanntwerden große Befürchtungen, dass es auch in Linz zu verstärkten Aktivitäten der Rechtsextremen kommen werde.
Nun dürften sich die Sorgen bewahrheiten: Am Donnerstagnachmittag stürmten rund 15 vermummte Männer das Pastoralamt der Diözese Linz. In üblich rassistischer und menschenverachtender Manier versuchten sie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der katholischen Kirche einzuschüchtern. Die Störaktion soll sich gegen die Pläne der Diözese, einen Gedenkort für auf der Flucht gestorbene Menschen errichten zu wollen, gerichtet haben.
Bischof Manfred Scheuer zeigte sich daraufhin schockiert über das „aggressive Auftreten“ der rechtsextremen Gruppe und sprach von einer Bedrohung seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Man werde sich aber nicht einschüchtern lassen und wolle das Mahnmal als Zeichen des Respekts weiterhin unterstützen. Der Gedenkort soll im Frühling am Linzer Stadtfriedhof errichtet werden. Auch der oberösterreichische Landeshauptmann Thomas Stelzer verurteilte die Tat aufs Schärfste und sprach von „widerlichen und schockierenden Vorfällen“.
Quelle: ORF