Wien. Im vergangenen Jahr 2022 gab es in Österreich 369 Verkehrstote. Diese Zahl geht aus einer vorläufigen Statistik des Verkehrsministeriums hervor. Nur in den Jahren 2020 und 2021 sind weniger Verkehrsteilnehmerinnen und ‑teilnehmer in Österreich ums Leben gekommen. Erfasst werden diese Zahlen seit dem Jahr 1950.
Gesunken ist im vergangen Jahr die Zahl der Toten im Zusammenhang mit Geisterfahrern – dabei ist im vergangenen Jahr niemand gestorben. Die Zahl der unter 14-Jährigen, die im Verkehr tödlich verunglückt sind, hat sich mit 14 jedoch im Vergleich zu 2021 verdoppelt.
Gestiegen ist auch die Zahl der zu Tode gekommenen Fußgängerinnen und Fußgänger. 2021 sind lediglich vier gestorben, 2022 waren es 14. Im Jahr 2020 wurde im nationalen Verkehrssicherheitsprogramm das Ziel von 312 Todesopfern ausgegeben. Dieses Ziel konnte erneut nicht erreicht werden.
Pandemie senkte Zahl der Toten im Verkehr
Die sehr niedrige Zahl der Toten im Straßenverkehr 2020 und 2021 könnte auch mit dem reduzierten Straßenverkehr in Folge der Lockdowns gegen die Ausbreitung des Coronavirus zu tun haben.
Insgesamt ist aber ein positiver Trend bei den toten Verkehrsteilnehmerinnen und ‑teilnehmer festzustellen. Im Vergleich mit dem Negativrekord von 1972 von 2.948 Toten sind die zahlen auf ein Achtel gesunken. Die Zahl der zugelassenen Autos hat sich in der selben Zeit von 2,5 Millionen auf 7,3 Millionen fast verdreifacht. Das Verkehrsministerium führt diese Entwicklung auf Verkehrserziehung und Verkehrssicherheitsberatung, aber auch eine stärkere Verkehrsüberwachung zurück.
„Raserpaket“ und gestiegener Fahrradverkehr
Innenminister Karner betont die Bedeutung des momentan im Nationalrat behandelten „Raserpakets“. Dieses richtet sich gegen die sogenannte Roadrunner-Szene und soll sich gegen zu schnelles Fahren richten. Karner wies zudem darauf hin, dass in nächster Zeit auch ein besonderes Augenmerk auf Fußgängerinnen und Fußgänger sowie Radfahrerinnen und Radfahrer gelegt werden soll. Gerade der Fahrradverkehr hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen und bedarf einer speziellen Betrachtung.
Unterschiede in den Bundesländern
Im Burgenland ist die Zahl der Toten im Straßenverkehr gestiegen und hat sich mehr als verdoppelt. Im Jahr 2022 waren es im Burgenland 19 Verkehrstote. In Wien (18/16), Vorarlberg (16/13), der Steiermark (70/50) und Niederösterreich (97/92) ist die Zahl der tödlich verunglückten Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer ebenfalls gestiegen.
Gesunken ist die Zahl der Verkehrstoten in Kärnten (21/38), in Oberösterreich (80/92) und Salzburg (19/24). In Kärnten hat sich die Zahl gegenüber 2021 nicht nur fast halbiert, es ist auch die niedrigste seit 60 Jahren. In Tirol (29/29) hat sich die Zahl nicht verändert.
Quelle: ORF