Die Inflation macht auch vor Konsumgütern für die besten Freundinnen und Freunden des Menschen nicht Halt, den Haustieren. Das stellt die Besitzerinnen und Besitzer vor große Herausforderungen. Immer mehr Tiere werden deshalb in Tierschutzheimen abgegeben.
Wien. In Wien werden vermehrt Tiere in Tierschutzheimen abgegeben. Stephan Scheidl, Leiter des Tierheims Tierschutz Austria, erzählt gegenüber dem ORF, dass sie täglich von Leuten kontaktiert werden, die fragen, was sie tun sollen, wenn sie sich die ihr Haustier nicht mehr leisten können. Scheidl meint dazu, dass niemand leichtfertig sein Tier weggebe und viele sich einen Plan B überlegen, der Plan B sei, dann oft das Tierheim.
Medizinische Versorgung häufigster Grund für Abgabe
Seidl erklärt, dass die Kosten für die Ernährung der Haustiere zwar auch gestiegen wären, diese aber offenbar noch bewältigt werden könnten. Am häufigsten werden sie abgegeben, weil sich die Halterinnen und Halter die Kosten für die medizinische Versorgung nicht mehr leisten können. Viele der Tiere im Tierschutzheim wären deshalb in einem schlechten gesundheitlichen Zustand.
Im TierQuartier in Wien stellt sich die Situation ähnlich dar. Viele der Tiere sind in einem gesundheitlich schlechten Zustand. Die Katze Bianca wurde zum Beispiel mit mehreren gebrochenen Knochen auf der Straße gefunden. Die Behandlungskosten für die Katze kosteten tausende von Euros.
Im TierQuartier bemerkt man, dass häufig Katzen mit Knochenbrüchen bei ihnen landen würden. Diese fallen aus ungesicherten Fenstern und werden, dann abgegeben. Häufig sind es aber auch trächtige Tiere. Eine notwendige Sterilisation wird von den Besitzerinnen und Besitzern übersehen. Aus Überforderung mit der Trächtigkeit der Tiere würden sie dann häufig abgegeben.
Scheidl rät allen, die sich überlegen ein Haustier anzuschaffen, sich vorher genau zu informieren, welche Kosten und welche Verantwortung damit verbunden sind. Aus seiner Sicht macht angesichts hoher medizinischer Versorgungskosten für Tiere auch eine Tierkrankenversicherung Sinn. Glücklicherweise können aber viele der abgegebenen Tiere an eine neue Besitzerin oder einen neuen Besitzer weitervermittelt werden.
Quelle: ORF
