Die Ticketpreise für das Skifahren und Snowboarden werden im kommenden Winter erneut kräftig ansteigen. Der ohnehin schon teure Familienspaß wird damit für immer mehr Menschen unerschwinglich.
Wien/Innsbruck. Eine österreichweite Erhebung der Österreichischen Presseagentur (APA) hat ergeben, dass die Liftpreise in der kommenden Wintersaison erneut kräftig steigen werden. Im Durchschnitt sollen diese um sieben bis zehn Prozent angehoben werden.
Von Seiten der Liftbetreiber kommen die üblichen Begründungen dafür, dass das ohnehin schon extrem teure Vergnügen des Snowboardens und Skifahrens noch teurer wird im kommenden Winter. Von Seiten Werner Frießers, Geschäftsführer der Axamer Lizum in Tirol, heißt es beispielsweise, dass die hohen Energiepreise dafür verantwortlich wären. Diese seien trotz der besseren Tarife für die Seilbahner erneut stark gestiegen. Hinzu kämen noch die gestiegenen Zinsen für Investitionen, die man in den vergangenen Jahren getätigt hat. Der Salzburger Branchensprecher Erich Egger haut auch gleich noch auf Beschäftigte und Gewerkschaften hin. Er erklärt, dass die Erhöhung der KV-Gehälter um zehn Prozent für die Seilbahnbeschäftigten ebenfalls zu solchen Preissteigerungen zwingen würden.
Das teuerste Skigebiet in Österreich ist das Skigebiet Arlberg. Ein Tagespass kostet dort in der kommenden Saison stolze 75 Euro. Knapp dahinter kommen in Tirol Sölden (73 Euro), die Zillertal Arena (72,50 Euro), Kitzbühel und Ischgl (mit je 72 Euro). Im Rest von Österreich sind die Preisentwicklungen ähnlich. Im Gasteinertal oder im größten Salzburger Skiverbund – Ski Amadé – werden die Tageskarten zukünftig je 73,90 Euro bzw. 73,50 Euro kosten. Bei den Planai-Hochwurzen-Bahnen in Schladming und Umgebung (Steiermark) steigt der Preis für das Tagesticket ebenfalls auf 73,50 Euro.
Vom Volkssport zum Luxus
Das Skifahren und Snowboarden in den österreichischen Skigebieten wird damit immer mehr zur Luxusangelegenheit. Angepasst an die Preissteigerungen für Tagestickets steigen auch überall die Preise für die Saisonkarten. Diese rentieren sich gegenüber einem Tagespass zwar ab einer gewissen Anzahl an Ski- bzw. Snowboard-Tagen, sie sind aber in der Gesamtsumme schwer leistbar. Familien, die finanziell knapp sind, haben tendenziell nicht das Geld, um sich und oder ihren Kindern statt einer Tageskarte eine Saisonkarte um mehrere hundert Euro zu kaufen.
Ski- und Snowboardfahren ist in Österreich zwar immer noch ein Volkssport. In der Saison 2020/21 fuhren rund drei Millionen Österreicherinnen und Österreicher Ski oder Snowboard. Tendenziell werden es aber immer weniger, denn die immer stärker steigenden Liftpreise können sich eben immer weniger Menschen leisten. Nicht ohne Grund ist auch das Tourengehen wieder in Mode. Seit einigen Jahren nimmt die Anzahl an Menschen zu, die wieder selbst mit Ski oder Snowboard auf den Berg gehen. Liftbetreiber haben sich auch hier selber ins Off geschossen. So werden immer wieder Angriffe gegen Tourengeher geführt, da einige von ihnen auf den Parkplätzen in den Skigebieten parken. Konsequenterweise kaufen sie aber kein Tagesticket, und das passt den Seilbahnern natürlich gar nicht. Vielerorts werden deshalb mittlerweile Parkgebühren eingehoben.