HomePolitikBaustopp bei der Neuen Donaubrücke in Linz: Stadtregierung und Baufirmen verärgert

Baustopp bei der Neuen Donaubrücke in Linz: Stadtregierung und Baufirmen verärgert

In Linz wird seit 2017 am Bau der sogenannte Neuen Donaubrücke gearbeitet, die den Linzer Verkehr entlasten soll. Am Millionenprojekt sind, wie oft im österreichischen Bausektor, besonders viele ausländische Arbeiterinnen und Arbeiter beteiligt, die etwa aus Tschechien oder Ungarn anreisen. Seit letzten Freitag sind die Ausreiseregelungen verschärft worden, sodass nur mehr jene Facharbeiterinnen und Facharbeiter über die tschechische und slowakische Grenze kommen, die über einen negativen COVID19-Test verfügen. Die Stadtregierung bestehend aus SPÖ und FPÖ ist äußerst verärgert darüber, dass die Baustellen nicht wie geplant diesen Mittwoch geöffnet wurden. Wie der Vizebürgermeister und Infrastrukturreferent Markus Hein (FPÖ) aber versicherte, werde man trotz der ärgerlichen Lage alles daran setzen, dass die migrantischen Arbeitskräfte so schnell wie möglich getestet werden, damit schon nächste Woche die Arbeit wiederaufgenommen werden kann.

Ausbeutung in der Baubranche

Noch vor einem Monat verkündete Hein, dass man die Baustellen am Brückengelände vorerst stilllegen werde, weil die Gesundheit der Arbeiterinnen und Arbeiter oberste Priorität hätten. Offensichtlich geht es jetzt nur darum, so schnell wie möglich die Baustellen zu öffnen, damit die Bauwirtschaft weiter Profite erwirtschaften kann – und es soll nicht bei der Neuen Donaubrücke bleiben. Dabei können wesentliche Schutzbestimmungen an Baustellen nicht eingehalten werden und auch kämpferische Interessenvertretung findet spärlich statt. Nicht zuletzt deswegen, weil viele der migrantischen Arbeitskräfte kaum über ihre Rechte aufgeklärt werden. Die Bauwirtschaft weiß das und kooperiert mit osteuropäischen Entsendefirmen, die den heimischen Markt mit billiger Arbeitskraft versorgen, die oftmals noch zusätzlich bei Lohnabrechnungen betrogen und um Sozialversicherungsleistungen gebracht werden.

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