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Denunziation und Manipulation im „Standard“

DER STANDARD veröffentlichte am 8. März 2024 einen Artikel der Redakteurin Colette M. Schmidt unter dem Titel: „Medien von Pro-Palästina-Demo abgedrängt“.

Das Presseservice Wien, laut Schmidt ein „Medienprojekt zur Dokumentation sozialer Bewegungen und Mobilisierungen in der rechtsextremen und islamistischen Szene“, beklagt die Einschränkung ihrer sogenannten Berichterstattung über die Demonstration „Genozid stoppen“ vom 2. März 2024 in Wien. „Wie ein auf X (vormals Twitter) veröffentlichtes Video des Presseservice Wien zeigt, wurde die Person, die versuchte, eine Rede auf dem Platz der Menschenrechte zu filmen, von mehreren Demonstrierenden handgreiflich abgedrängt. ‚Wir wollen Sie hier nicht haben‘ oder ‚Ich hab mir deine Beiträge schon angeschaut‘, wird in die Kamera gerufen, während die filmende Person immer weiter zurückgedrängt wird.“

Das Presseservice Wien will jedoch nicht über eine Rede berichten, sondern die Veranstalter der Demo als antisemitische Hetzer denunzieren, wie sie es bereits wiederholt versuchte.
Alle Reden, die auf der Demo gehalten wurden, sind als Videomitschnitte auf der Homepage der Palästina Solidarität Österreich seit 3. März abrufbar.

Wie Demos dargestellt werden, gibt Frau Schmidt vor: „Demos, die ‚Solidarität mit Palästina‘ bekunden, auf denen aber vor allem auch hart gegen Israel ausgeteilt wird und manche Parolen als antisemitisch einzustufen sind, finden in Wien regelmäßig statt.“ Gestützt auf ein Video des Presseservice Wien wird im Standard behauptet:

„Mit dabei sind auch – wie zuletzt am Samstag letzter Woche – Anhänger der nationalistischen und antisemitischen türkischen Grauen Wölfe.“ In einem Posting zum Artikel stellt der Poster Fürnberg klar: „Im Artikel wird die Soldaritätsdemo betreffend behauptet: ‚Mit dabei sind auch – wie zuletzt am Samstag letzter Woche – Anhänger der nationalistischen und antisemitischen türkischen Grauen Wölfe.‘ Im Video des ehrenwerten Presseservice Wien ist ab Minute 1:58 ein Demonstrant zu sehen der ein Kleinposter mit dem Logo der MHP trägt. Unzweifelhaft ein Grauer Wolf. Ein Grauer Wolf unter 2.000 Demonstranten. Von Frau Schmidt auf ‚Anhänger‘ [im Plural, Anm.], also viele hochgeschrieben. So funktioniert Denunziation und Manipulation.“

Dieser Graue Wolf versuchte sich am Anfang der Demo in den Block der Partei der Arbeit (PdA) und der Jugendfront einzureihen. Er wurde durch den Aufdruck von MHP-Losungen auf seinem Sweater als Grauer Wolf identifiziert und aus dem Block geworfen. Palästinensische Demoordner durchsuchten in der Folge seinen Rucksack.

Ungefähr eine halbe Stunde später taucht er in der Demo auf, dokumentiert in einer 25 Sekunden dauernden Sequenz am Ende des Videos des Presseservice Wien, mit einem Miniposter in grün mit drei weißen Halbmonden. Er war also der dringend zu filmende einzige Graue Wolf auf der Demo. Seltsam ist, dass das Logo der MHP drei weiße Halbmonde auf rotem Untergrund hat. Ein Sweater mit MHP-Losungen ist leicht online zu haben, ein Poster schnell ausgedruckt, halt in Grün, wenn die rote Farbpatrone leer ist. War er nun ein Grauer Wolf oder ein Agent Provocateur?

Für Frau Schmidt genügte er, um in der Mehrzahl von „Anhängern der Grauen Wölfe“ zu fabulieren. Was ist schon Recherche, was ist schon Wahrheit, wenn es um die gute Sache der Diffamierung von Solidarität mit den gequälten, hungernden, hingemordeten Palästinenserinnen und Palästinensern geht?

Quelle: Der Standard

BILDQUELLEZdA
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