Eisenstadt. Als aktueller Vorsitzender der Landeshauptleutekonferenz möchte Hans Peter Doskozil (SPÖ) den sogenannten „burgenländischen Weg zur Energieautarkie“ als Lösung vorstellen, um einen Ausweg aus der sogenannten Energiekrise zu finden. Eine Krise, die durch den imperialistischen Krieg in der Ukraine eskaliert ist, der aber schon Monate zuvor steigende Inflation und eine rapide Erhöhung der Energiepreise am liberalisierten Markt vorangegangen sind. All das ist aber für Doskozil eher eine Randnotiz: Im Zentrum steht schlicht das Programm der „grünen Transformation“, welche die EU in Abstimmung mit relevanten Monopolkonzernen durchboxen möchte, nämlich den Ausbau von Photovoltaikanlagen, Windrädern, neuen Speichertechnologien u.ä.
Jedoch kann die Versorgung des Volkes im Rahmen eines deregulierten, kapitalistischen Marktes, zumal innerhalb der Europäischen Union, nicht über technologischen Fortschritt abgefedert werden, solange Monopolkonzerne am Energiemarkt Profite erwirtschaften, während antizipierte oder reale Verluste infolge kapitalistischer Krisenerscheinungen bzw. Kriege abgewälzt werden.
Steigende Betriebskosten und Lebensmittelpreise fressen vor allem Pensionistinnen und Pensionisten sowie jungen Familien einen beträchtlichen Teil des Haushaltseinkommens auf. Nicht zuletzt in ländlicheren Regionen des Burgenlandes, in denen meistens keine (neuen) Gemeindewohnungen, sondern unerschwingliche Genossenschaftswohnungen und Reihenhäuser anzutreffen sind, wird die „burgenländische Energieautarkie“ kaum nützen.
Quelle: ORF