HomePolitikRealsatire: ÖVP mahnt Gesundheitsminister zur Verfassungstreue

Realsatire: ÖVP mahnt Gesundheitsminister zur Verfassungstreue

Wien/Innsbruck. Nachdem Bundeskanzler Sebastian Kurz bereits kurz nach den aktuell vollzogenen Öffnungsschritten bei einem Auftritt in Innsbruck weitere und weitreichende in Aussicht stellte, zeigte sich Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein „verwundert“ und richtete dem Kanzler aus, dass seine unkoordinierten Ausritte „entbehrlich“ seien. 

Daraufhin schickte die ÖVP ihre treuesten, jedes kritische Wort gegen ihren Messias als Todsünde ahndenden Leute, nämlich die Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger und den Klubobmann im Nationalrat, August Wöginger los, um Mückstein zu attackieren. Beide mahnten die Grund- und Freiheitsrechte ein und erinnerten den Minister daran, dass er auf die Verfassung vereidigt sei. Das kommt einer Realsatire gleich, wenn es Vertreter einer Partei vortragen, deren Kanzler verfassungsrechtliche Bedenken als „juristische Spitzfindigkeiten“ abtut und die auch sonst ein kompliziertes Verhältnis zur Verfassung und speziell dem Verfassungsgerichtshof hat.

Sehr gut ist in diesem Streit auch zu beobachten, wie die mit üppigsten Förderungen und Regierungsinseraten bedachten Boulevardmedien der ÖVP sofort beisprangen. Besonders geifernd tat sich einmal mehr der Brachial-Kolumnist der „Kronen-Zeitung“, Michael Jeanée, hervor. Unter dem Titel „Mückstein muckt auf“ machte er den Minister herab und bezeichnete ihn als „Mücke“, weil er es wagte, Kurz zu widersprechen. 

Quelle: Der Standard/krone​.at

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