Den Gewerkschaftern unter den Abgeordneten sei gesagt, dass die mageren Lohnabschlüsse von meist 1,5 Prozent oder weniger für die meisten Menschen einen Reallohnverlust bedeuten, und das bei zum Teil sehr niedrigen Einkommen. Während sie also dem einfachen Volk „maßhalten“ predigen, leben sie selbst in vollkommen abgehobenen Bezügesphären.
Wien/Graz. Medienwirksam haben sich die Abgeordneten des österreichischen Nationalrats, des Bundesrats und der Bundesregierung eine „Nulllohnrunde“ verordnet. Auf diesem hohen Niveau von Einkommen spielt das auch keine Rolle, im Gegenteil wäre eine ordentliche Kürzung der Politikerbezüge angebracht.
Gewerkschaftsbonzen kassieren ab und verlangen von Mitgliedern, „maßzuhalten“
Hier einige Beispiele für die Spitzenbezüge (brutto): Der Bundeskanzler verdient ca. 22.000 Euro, Nationalratspräsident Sobotka knapp 19.000, ein einfacher Abgeordneter zum Nationalrat etwa 9.000 Euro, auch ÖGB-Multifunktionäre wie Rainer Wimmer von der Gewerkschaft PRO-GE oder Josef Muchitsch von der Bau-Holzarbeiter-Gewerkschaft kassieren diese Gagen und noch andere Bezüge dazu. Diese Bezüge, die in keiner Relation zum Einkommen der durchschnittlichen Österreicher/innen stehen, tragen sicher dazu bei, dass die Politiker auch keine Vorstellung mehr von den Sorgen und Nöten der einfachen Menschen haben.
Wenn sie großartig von ihrer „Nulllohnrunde“ sprechen, so sei vor allem den Gewerkschaftern unter den Abgeordneten gesagt, dass die mageren Lohnabschlüsse von meist 1,5 Prozent oder weniger für die meisten Menschen einen Reallohnverlust bedeuten, und das bei zum Teil sehr niedrigen Einkommen. Während sie also dem einfachen Volk maßhalten predigen, leben sie selbst in vollkommen abgehobenen Bezügesphären.
Schockstarre im steirischen Landtag
Eine Schockstarre dürfte ein kürzlich von der KPÖ Steiermark gestellter Antrag im steirischen Landtag ausgelöst haben. Die beiden KP-Abgeordneten Claudia Klimt-Weithaler und Werner Murgg, die selbst nur 2.300 Euro netto verdienen und den Rest ihrer Bezüge für soziale Zwecke spenden, forderten eine Kürzung der Politikerbezüge um 30 Prozent. Ein Landeshauptmann verdient in der Steiermark etwa 17.500 Euro, Landtagsabgeordnete ca. 6.000. Niemand wäre also verarmt. Der Antrag der KPÖ Steiermark, die Politiker-Gehälter zu senken, vereinte aber alle anderen Parteien. Mit den Stimmen von ÖVP, SPÖ, Grünen, FPÖ und NEOS wurde der Vorschlag, die Gehälter um 30 Prozent zu senken, abgeschmettert. Wenn es um die eigenen Privilegien geht, herrscht seltene Einigkeit.
Quelle: zackzack.at/Politikergehälter Österreich (Wikipedia)