In einem baskischen Finalduell sicherten sich die Fußballer von Real Sociedad den spanischen Pokal, doch in nur zwei Wochen müssen sie ihren Titel skurriler Weise schon wieder abgeben.
Sevilla. Die Corona-Pandemie treibt allerlei seltsame Blüten – und sie sorgt auch für manch skurrile Situation im Profisport. Im spanischen Fußballpokal, landläufig bekannt als „Copa del Rey“, ergab der notgeplagte Terminkalender gleich zwei Endspiele binnen 14 Tagen: Am 3. April 2021 fand im (natürlich leeren) Olympiastadion von Sevilla das Finalmatch zwischen Athletic Bilbao und Real Sociedad statt und endete mit einem 1:0‑Sieg für das letztgenannte Team aus San Sebastián – das Besondere daran war nicht etwa bloß, dass ausgerechnet zwei baskische Mannschaften um den Pokal des spanischen Königs spielten, sondern die Tatsache, dass sich Real Sociedad am vergangenen Samstag den Titel der Saison 2019/20 sicherte. Zu dieser einjährigen Verspätung war es gekommen, da das Cupfinale von 2020 um zwölf Monate verschoben worden war. Dies impliziert allerdings, dass man den Titel und Königspokal in ein paar Tagen auch schon wieder los ist und weitergeben muss.
Denn bereits in zwei Wochen, am 17. April, folgt das nächste Endspiel, nämlich jenes für das Jahr 2021. Somit liegt die wohl einzigartige Situation vor, dass man in Spanien binnen zwei Wochen gleich zwei Cupsieger kürt – und dies übrigens auch am gleichen Ort, abermals im Olympiastadion von Sevilla. Weiteres humoriges Detail am Rande: Athletic Bilbao darf dann gleich nochmals ran, denn die „Löwen“ vom Golf von Biskaya qualifizierten sich auch für das Finale von 2021, womit man quasi eine zweite Chance auf den Pokaltitel erhält. Leichter wird der Gegner jedoch nicht: Es wartet der FC Barcelona. Es wird dies aber auch das Duell der Rekordchampions sein (Barça gewann den Bewerb bislang 30 Mal, Bilbao 23 Mal) sowie nach dem verspäteten Endspiel der Vorjahressaison abermals ein Finale um den spanischen Königspokal, das ohne kastilische Beteiligung auskommt.
Ansonsten sind Corona-bedingte Verschiebungen im Profitsport freilich nichts allzu Außergewöhnliches – es gibt auch prominentere Beispiele: Die Olympischen Spiele von Tokio, die bereits im Sommer 2020 stattfinden sollten, sind nun für diesen Juli und August angesetzt. Die Fußballeuropameisterschaft der Männer des Jahres 2020 beginnt am 11. Juni 2021 (bleibt aber beim offiziellen Namen „UEFA EURO 2020“), die Frauen-EM 2021 wurde parallel auf 2022 verschoben. Sowohl die Frauen als auch die Männer des Österreichischen Fußballbundes haben sich für diese beiden Turniere qualifiziert.
Quelle: ORF