Der tagespolitische Vergleich unterstreicht das internationale Politikverständnis: Während aus Russland Lebensmittel nach Kuba geflogen werden, verschärft US-Präsident Biden den Wirtschaftskrieg.
Moskau/Havanna/Washington. Die Russische Föderation hat auf die durch die US-Blockade zugespitzte Versorgungslage für die kubanische Bevölkerung reagiert und zwei Transportflugzeuge mit humanitären Hilfsgütern nach Kuba geschickt. An Bord befinden sich Lebensmittel sowie Schutzmaterialen gegenüber der Corona-Pandemie. Darüber hinaus warnte der russische Präsident Wladimir Putin die USA vor einer weiteren politischen Einmischung in Kuba – völlig zurecht, wie sich gleichzeitig zeigte: Denn US-Präsident Joe Biden verhängte am selben Tag neue Sanktionen gegen Kuba, um den US-imperialistischen Plan eines konterrevolutionären Umsturzes auf der Karibikinsel ungeniert voranzutreiben.
Die Wirtschaftsblockade der USA bezieht sich nicht nur auf die eigenen Unternehmen, sondern soll internationale Wirkung entfalten: Die USA „verbieten“ auch Unternehmen von Drittstaaten den Handel mit der Republik Kuba und drohen somit weltweit mit Sanktionen. Aber da ist Herr Biden bei Russland an der falschen Adresse: Zwar braucht man freilich nicht glauben, dass die Moskauer Regierung per se besonderes Interesse an der Verteidigung des kubanischen Sozialismus hätte, doch die Hilfslieferung beweist, dass Russland – natürlich auch vor dem Hintergrund geopolitischer Rivalitäten – vor den USA nicht in die Knie geht. Man würde sich wünschen, dass sich auch andere europäische Staaten nicht von den USA einschüchtern lassen, aber diese agieren in der NATO und via EU ja eher als amerikanische Schoßhündchen.
Quelle: ORF