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Rassismus an der ukrainisch-polnischen Grenze

Ukraine. Laut Flüchtlingskommissariat der Vereinten Nationen (UNHCR) haben bereits über eine halbe Million Menschen die Flucht vor dem imperialistischen Krieg aus der Ukraine ergriffen. Doch Menschen mit dunkler Hautfarbe bleibt der Grenzübertritt von der Ukraine nach Polen verwehrt. 

Nachdem bereits in den sozialen Medien mehrfach berichtet worden war, dass Menschen aufgrund ihrer Hautfarbe nicht nach Polen fliehen durften, traf auch das französische Nachrichtenportal France 24 vor Ort eine Gruppe afrikanischer Studenten, die diese Berichte bestätigen konnten. Während Weiße durch die Grenzübergänge geschleust wurden, mussten Schwarze ohne EU-Reisepass vergeblich warten.

Entsprechende Berichte und Bilder sprechen eine eindeutige Sprache, werden von der polnischen Regierung jedoch einfach beiseite gewischt: Man helfe allen, egal welcher Staatsangehörigkeit oder Nationalität. Von der berichteten rassistischen Diskriminierung einmal abgesehen, darf man aber durchaus daran zweifeln, ob das auch für Menschen russischer Herkunft gilt. Die polnische Regierung kann in dieser Frage jedenfalls keinerlei Glaubwürdigkeit für sich reklamieren: Erst in den letzten Monaten hat sie Tausende Migrantinnen und Migranten an der belarussisch-polnischen Grenze gestoppt und frieren und hungern lassen, die aus Ländern geflohen waren, in die die NATO in den letzten Jahrzehnten Kriege und Konflikte gebracht hat. 

Anstatt den Geflüchteten zu helfen, sah der polnische Staat einen willkommenen Anlass, weitere Grenzsperren und Mauern zu errichten. Laut Kommunistischer Partei Polens wurde so die Flüchtlingsfrage zu einem Instrument des Konflikts zwischen Polen und Belarus: „Dies wäre nicht geschehen, wenn die polnischen Behörden nicht seit Jahren eine Politik der Einmischung in die inneren Angelegenheiten von Belarus betrieben hätten, wozu auch die Finanzierung der Opposition und von Medien wie dem Propagandafernsehsender Bielsat gehört.“

Laut France 24 haben sich viele Afrikanerinnen und Afrikaner erneut auf einen gefährlichen Weg begeben, um es in Richtung Slowakei, Ungarn oder Rumänien zu versuchen. 

Quellen: France 24 / junge Welt

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