Nach einem unangekündigten Besuch erhebt die Volksanwaltschaft schwere Vorwürfe gegen das Seniorenwohnheim in Salzburg-Lehen. Die Staatsanwaltschaft wurde auch eingeschaltet.
Salzburg. Ende April besuchte die Volksanwaltschaft das Pflegeheim in Salzburg-Lehen. Bernhard Achitz, seines Zeichens Volksanwalt, schilderte einen traurigen Zustand von Unterernährung und Dehydrierung:
„Sie waren auch dehydriert, und die Wundversorgung war so mangelhaft, dass man es schon gerochen hat.“
Seniorinnen und Senioren seien im Pflegeheim extrem vernachlässigt worden. Die Volksanwaltschaft fordert nun, dass das Land Salzburg die Altersheime besser kontrolliere. Eine Kontrolle habe es etwa von der Landesaufsicht gegeben, doch die sei nicht eingeschritten. Als problematisch in dieser Hinsicht stellt sich auch das Salzburger Gesetz heraus, da es keine Qualitätskontrolle vorsieht. Deshalb fordert die Volksanwaltschaft auch eine bundesweite einheitliche Regelung und darauffolgende Kontrolle über die Einhaltung der Mindeststandards.
„Bei Unterschreitung“, so Achitz, müsse in Zukunft „sofort“ eigeschritten werden. Bund und Land Salzburg haben nun acht Wochen Zeit, um auf die Kritik zu reagieren.
Quelle: ORF