Tallinn. In dem Bemühen, die Geschichte umzuschreiben, hat das sogenannte „Estnische Institut für historische Erinnerung“ (Eesti Mälu Instituut/ EIHM), eine antikommunistische Einrichtung, in Zusammenarbeit mit der deutschen Botschaft in Tallinn seit 2018 eine „Sommerschule“ ins Leben gerufen, die sich – wie auf dem Nachrichtenportal In Defense of Communism nachzulesen ist – auf „die Geschichte der Verbrechen gegen die Menschlichkeit und der Menschenrechtsverletzungen während und nach dem Zweiten Weltkrieg“ konzentriert.
Indem sie Antikommunismus und Geschichtsfälschung fördert, versucht die EIHM, die Sowjetunion – die wichtigste Befreiungsmacht im Zweiten Weltkrieg – mit Nazi-Deutschland gleichzusetzen. Auf der Website der „Sommerschule“ der EIHM kann man folgendes lesen: „Es ist ein weit verbreiteter Mythos, dass Deutschland allein für den Ausbruch des Zweiten Weltkrieges verantwortlich war und nur Deutschland Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen hat …. Einer der Kriegsverbrecher, die Sowjetunion, ging jedoch als Verbündeter und Sieger aus dem Krieg hervor, nachdem sie neue Länder erobert und andere unter ihre Kontrolle gebracht hatte. Die Kriegsverbrechen und Verstöße gegen das Völkerrecht, die von diesem Land begangen wurden, sind nie vor Gericht gestellt worden.“
Unter Verwendung von Lügen und im zeitgenössischen Kontext der Russophobie argumentiert EIHM: „Der Krieg endete nicht 1945. Während des darauf folgenden halben Jahrhunderts hat Russland nachweislich brutale Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Menschenrechtsverletzungen auf dem Gebiet der Sowjetunion, einschließlich der eingegliederten baltischen Staaten, begangen, und Russland musste sich nie dafür verantworten.“.
Antikommunismus verbündet
Kürzlich rief das Bildungsministerium der Republik Zypern in einer Direktive an öffentliche und privaten Schulen offiziell auf, sich für das von der EIHM und der Deutschen Botschaft in Tallinn organisierte ‚historische‘ – oder eigentlich antihistorische- Programm anzumelden.
Diese Direktive des Ministeriums rief die AKEL, die Progressive Partei der Werktätigen, auf den Plan. In einem Brief an Ministerin Athina Michailidou forderte der AKEL-Abgeordnete und Pressesprecher Giorgos Koukoumas die sofortige Rücknahme der Richtlinie.
Die AKEL hält fest, dass das Programm der EIHM ein propagandistischer Versuch in Richtung Geschichtsrevisionismus ist und betont, dass die Richtlinie des Bildungsministeriums nicht nur eine Provokation sei sondern auch eine Beleidigung des Gedenkens an die Tausenden von Zyprioten darstellt, die freiwillig gegen den Hitlerfaschismus gekämpft haben.
Die AKEL fordert das Ministerium auf, öffentlich zu antworten, ob es die verabscheuungswürdigen Ansichten des EIHM-Programms bezüglich des Charakters des Zweiten Weltkriegs, wie sie in den einschlägigen Dokumenten dargestellt werden, teilt.
In einer Erklärung verurteilt auch die Auslandsorganisation der Kommunistischen Partei Griechenlands (KKE) in Zypern die Richtlinie des Ministeriums als „provokativ“ und „inakzeptabel“.
In der Erklärung, die im Portal 902 veröffentlicht wurde, heißt es unter anderem: „Die Provokation wird noch schlimmer, weil diese Programme vom estnischen Institut für historische Erinnerung in Zusammenarbeit mit der deutschen Botschaft in Tallin organisiert werden. Das ist von einem Institut eines EU-Mitgliedsstaates, der die Kommunistische Partei verboten hat, der ihre Aktivitäten verboten hat, der antifaschistische Symbole und Aktivitäten verbietet, der die Denkmäler des Befreiungskampfes seines Volkes und der Roten Armee zerstört und demoliert, während er die Nazi-Kollaborateure der deutschen Faschisten verherrlicht“.
In der Erklärung der Partei heißt es weiter: „Die Tätigkeit des estnischen Instituts für historische Erinnerung ist als Instrument der Geschichtsfälschung und der Förderung des Antikommunismus bekannt, dieses Mal mit Unterstützung der deutschen Botschaft. Schließlich ist es kein Geheimnis, dass sowohl der deutsche Staat als auch die EU die inakzeptable Totalitarismustheorie fördern, indem sie den Faschismus mit dem Kommunismus, Hitler mit Stalin gleichsetzen und so den Faschismus entlasten und den Antikommunismus in das Bewusstsein der Menschen und der Jugend einpflanzen“.
„Egal wie viele Institutionen, Sommer-„Schulen“, Lügen in Schulbüchern und teure Kampagnen sie finanzieren, die historische Wahrheit, die rote Wahrheit, die rote Fahne im Reichstag, sind ein unumstößliches Zeugnis darüber, wer den NS-Faschismus vernichtet hat. Die Arbeiter-Volks-Kräfte werden sich immer mit Bewunderung und Respekt an die 20 Millionen Opfer der sowjetischen Armee und des sowjetischen Volkes erinnern, an die Hunderttausende von Opfern der Widerstandsbewegungen, die unter der Führung der kommunistischen Parteien in ganz Europa entstanden sind“, betont die KKE-Parteiorganisation in Zypern.
Quelle: In Defense of Communism