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MRT-Termine werden zur Geduldsprobe – Engpässe im Gesundheitssystem

Salzburg. Die gesundheitliche Versorgung in Salzburg steht vor einer Herausforderung, die immer drängender wird: Patientinnen und Patienten warten bis zu drei Monate auf eine Magnetresonanztomografie (MRT). Ein alarmierender Zustand, der das Vertrauen in das öffentliche Gesundheitssystem erschüttert und die Versorgungslage in Frage stellt.

Die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) äußerte sich zu Situation und fordert dringend notwendige Reformen. Ein zentraler Punkt: Niedergelassene Ärztinnen und Ärzte sollen Patientinnen und Patienten unkomplizierter in Krankenhäuser überweisen können, so die ÖGJ. Dies, so der ÖGK-Obmann Thom Kinberger, funktioniere bereits in einigen Fällen, wie zum Beispiel in Zell am See, und soll nun auf das gesamte Bundesland ausgeweitet werden. Doch obwohl erste Vereinbarungen existieren, bleibt die Kapazität der bestehenden Einrichtungen unzureichend.

Die Kritik richtet sich vor allem an die mangelnde Zusammenarbeit zwischen den Gesundheitsakteuren und die unzureichende Ausstattung mit MRT-Geräten. Aktuell stehen lediglich fünf Geräte für die Krankenhäuser in Salzburg zur Verfügung. Ein sechstes Gerät soll noch in diesem Jahr bei den Barmherzigen Brüdern in der Stadt Salzburg in Betrieb gehen, so die Gesundheitslandesrätin Daniela Gutschi (ÖVP).

Doch selbst mit diesem zusätzlichen Gerät bleibt fraglich, ob die Wartezeiten signifikant reduziert werden können.

Verfehlte Planung und fehlende Investitionen

Das eigentliche Problem liegt tiefer: Es handelt sich nicht nur um ein technisches Defizit, sondern um eine strukturelle Fehlplanung. Seit Jahren wird im Gesundheitssystem gespart, was nun zu massiven Engpässen führt, nicht nur bei MRTs. 

Obwohl der Bedarf an MRTs stetig steigt, werden die Kapazitäten nicht entsprechend erweitert. Die Folge sind lange Wartezeiten, die für viele Patientinnen und Patienten eine enorme Belastung darstellen – vor allem, wenn es um dringende diagnostische Abklärungen geht.

Die Reaktion der Politik bleibt jedoch zögerlich. Statt entschlossenes Handeln zeigt sich ein Flickwerk an kleineren Maßnahmen, wie der Anschaffung einzelner Geräte oder der begrenzten Kooperation zwischen niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten und Krankenhäusern. Diese kurzfristigen Lösungen übersehen das Kernproblem: Es fehlt an einem umfassenden Ausbau der Infrastruktur und an einem durchdachten, langfristigen Plan zur Verbesserung der medizinischen Versorgung für alle und nicht nur diejenigen die es sich leisten können.

Belastung für Patientinnen, Patienten und Ärztinnen und Ärzte

Lange Wartezeiten auf MRT-Termine führen nicht nur zu verzögerter Diagnose und Behandlung, sondern belasten auch das gesamte Gesundheitssystem. Patientinnen und Patienten leiden darunter, dass sie wochen- oder gar monatelang auf Klarheit über ihren Gesundheitszustand warten müssen. Die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte stehen vor dem Dilemma, ihren Patientinnen und Patienten keine schnellen Lösungen anbieten zu können, da ihnen der direkte Zugang zu MRT-Terminvergabe oft verwehrt bleibt.

Hinzu kommt, dass die ohnehin stark beanspruchten Krankenhausabteilungen noch weiter unter Druck gesetzt werden, wenn niedergelassene Ärztinnen und Ärzte zukünftig einfacher überweisen können. Ohne zusätzliche Kapazitäten oder Personal werden die ohnehin langen Wartezeiten weiter anwachsen.

Fazit: System am Limit

Die MRT-Situation in Salzburg ist ein Symptom eines größeren Problems: Das Gesundheitssystem ist an seine Grenzen gestoßen. Die Maßnahmen, die bislang ergriffen wurden, wirken wie Tropfen auf den heißen Stein. Es braucht umfassendere Reformen und Investitionen, um sicherzustellen, dass alle Patientinnen und Patienten zeitnah Zugang zu den notwendigen diagnostischen Untersuchungen haben.

Wenn der Abbau im Gesundheitssystem nicht gestoppt wird, werden Wartezeiten und Versorgungsengpässe weiter zunehmen – und das auf Kosten der Gesundheit der Bevölkerung.

Quelle: ORF

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