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Bregenzerwald: TBC-Ausbruch bei Rindern

In einem Landwirtschaftsbetrieb im Bregenzerwald wurden mehrere Rinder auf Tuberkulose getestet, was zu Sorgen unter den Landwirten führt. Während weitere Untersuchungen laufen, wird der finanzielle Schaden für den betroffenen Betrieb auf mindestens 100.000 Euro geschätzt, während der emotionale Verlust und der Reputationsschaden nicht entschädigt werden können.

Bregenz. Nachdem sich der Verdacht auf Tuberkulose in einem großen Betrieb im Bregenzerwald mit mehr als 100 Rindern bestätigt hat, herrscht bei den heimischen Landwirten Besorgnis. Es ist noch unklar, wie viele Tiere tatsächlich mit TBC infiziert sind. In dem bereits gesperrten Betrieb wurden bislang sechs Rinder positiv getestet, weitere Tests müssen noch durchgeführt werden.

Der wegen Tuberkulose gesperrte Landwirtschaftsbetrieb im hinteren Bregenzerwald hatte ursprünglich 107 Tiere. Mittlerweile sind zehn weniger, da sie für die TBC-Tests getötet werden mussten. Bei sechs dieser zehn Tiere wurde TBC nachgewiesen. Laut dem Land deutet dies jedoch nicht zwingend auf eine Durchseuchung des gesamten Stalls mit 60 Prozent hin. Die Stichprobe sei nicht repräsentativ, da nur die Tiere untersucht wurden, die zuvor bei einem Hauttest positiv reagiert hatten.

Unklarheit über mögliche Bestandskeulung

Weitere Untersuchungen sind nun erforderlich. Ob es zu einer Bestandskeulung, also einer Tötung aller Tiere im Stall, kommen wird, steht noch nicht fest. Es ist jedoch sicher, dass der Bauer durch die getöteten Tiere und den Verlust der Erträge, die er durch den Verkauf von Milch und Fleisch erzielt hätte, einen Schaden von mindestens 100.000 Euro erlitten hat.

Für den betroffenen Betrieb gibt es Unterstützung von der Versicherung, dem Land und dem Bund. „Was den monetären Ausfall betrifft, rechnen wir derzeit von einem sechsstelligen Eurobetrag. Dieser wird von einem Sachverständigen geschätzt werden und wir versuchen zumindest den finanziellen Schaden bestmöglich abzugelten“, versichert Gantner. Allerdings sind der Reputationsschaden und der emotionale Wert der Tiere nicht entschädigungsfähig.

Weitere Tests in Kontaktbetrieben

Auch in mindestens 60 Kontaktbetrieben mit über 600 weiteren Tieren werden derzeit Tests durchgeführt. Eine Bestandskeulung in diesen Kontaktbetrieben wird jedoch momentan nicht erwartet.

Die Ungewissheit belastet die Bauern stark. „Bis ich das Ergebnis habe, ist es für mich immer eine gewisse Anspannung, wenn der Tierarzt diese Untersuchung durchführt“, sagt Landwirt Jürgen Bereuter. Auf seinem Hof wird ein Teil der Herde am Freitag auf TBC getestet, und in einer Woche erhält er das Ergebnis. Der betroffene Betrieb im hinteren Bregenzerwald hat jedoch nichts mit ihm zu tun. Es handelt sich um eine Routinekontrolle, da seine Rinder jeden Sommer auf einer Alpe weiden, auf der auch viel Rotwild vorkommt. In seinem Betrieb habe er noch nie ein positiv getestetes Tier gehabt. Sollte es keine Besserung geben, sei man als Landwirt gezwungen, eine Alternative zu suchen, was derzeit jedoch sehr schwierig sei. Das Jagdgesetz zu ändern halte er nicht für eine Lösung. Für ihn gehe es nicht mehr um eine Komfortzone, sondern „hier brennt der Hut“, wie er es selbst ausdrückt.

Quelle: ORF

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