Die USA haben mit „Southern Spear“ eine neue Militäroperation in Südamerika gestartet und verstärken damit ihren Druck auf Venezuela und andere Länder der Region. Unter dem Vorwand der Drogenbekämpfung baut Washington seine Militärpräsenz massiv aus – während Kritik aus Russland und Lateinamerika vor wachsender Einmischung und imperialistischen Ambitionen warnt.
Washington DC. US-Kriegsminister Pete Hegseth kündigte am Donnerstag den Beginn der Operation „Southern Spear“ an. Die USA verstärken damit ihre Aggressivität gegenüber Venezuela und weiteren Ländern Lateinamerikas, um die Interessen ihrer Monopole in einer Region zu schützen, die Washington offen als „Nachbarschaft Amerikas“ bezeichnet.
Hegseth stützte sich dabei auf einen altbekannten Vorwand: Den angeblichen Kampf gegen „Drogenterroristen“. Er behauptete, die Operation diene dazu, „unser Land zu verteidigen und die Drogenterroristen aus unserer Hemisphäre zu vertreiben“.
Verschärfte Aggressivität zur Sicherung geopolitischer Interessen
Seit etwa zweieinhalb Monaten haben die Vereinigten Staaten eine massive Militärpräsenz in der Karibik aufgebaut. Höhepunkt dieser Mobilisierung war die Ankunft der USS Gerald R. Ford, des größten und modernsten US-Flugzeugträgers, begleitet von einer Kampfgruppe.
Hegseth erklärte weiter: „Die westliche Hemisphäre ist Amerikas Nachbarschaft – und wir werden sie schützen.“ Er bekräftigte damit Washingtons Absicht, seine Stellung in einer Region zu sichern, in der chinesische und andere Kapitalgeber in den vergangenen Jahren ihren Einfluss ausgebaut haben. Nach Darstellung der USA richten sich ihre Anschuldigungen vor allem gegen Regierungen, die ihre Kooperation mit Peking und Moskau vertiefen – darunter die Regierungen von Nicolás Maduro in Venezuela und Gustavo Petro in Kolumbien.
Geplante Missionen und Reaktionen aus Russland
Die zunehmenden Drohungen richten sich direkt gegen die Völker der Region. Neben fortgesetzten Angriffen auf Schiffe in der Karibik – offiziell im Rahmen von Anti-Drogen-Einsätzen – planen die USA auch Landangriffe in Venezuela, geheime CIA-Operationen sowie weitere Schritte zur Destabilisierung der Regierung in Caracas.
Am Mittwoch nahm Donald Trump in einer geschlossenen Sitzung im Weißen Haus unterschiedliche Vorschläge für „Missionen in Venezuela“ entgegen, darunter auch Varianten für Landoperationen.
Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, äußerte am Freitag „äußerste Besorgnis über die militärischen Methoden“, die Washington anwende. Diese stellten eine „offensichtliche Einmischung in die inneren Angelegenheiten der lateinamerikanischen Staaten“ dar. Russland stehe in engem Kontakt mit der venezolanischen Regierung, um „angemessen auf die Forderungen von Caracas zu reagieren“ und „aktuelle sowie mögliche Herausforderungen zu berücksichtigen“.
Übergang zu langfristigen Operationen im Rahmen von „Southern Spear“
Kurz vor Hegseths Ankündigung wurde bekannt, dass die Zahl der seit Anfang September von den USA eigenmächtig gegen vermeintliche Drogentransporter geführten Militärschläge auf 20 gestiegen ist. Nach einer Zählung der französischen Nachrichtenagentur beläuft sich die Zahl der dabei Getöteten auf 80. Unter ihnen befindet sich ein Fischer mit vielen Kindern, der Mitte Oktober vor Kolumbien zum Fischen aufbrach und nie zurückkehrte.
Pentagon-Sprecher Shin Patel erläuterte zudem die strategischen Ziele der US-Militärpräsenz im Verantwortungsbereich des US Southern Command (USSOUTHCOM), der 31 Länder in Süd- und Mittelamerika sowie der Karibik umfasst. Die verstärkte Präsenz solle die Fähigkeit der USA verbessern, „illegale Akteure und Aktivitäten zu erkennen, zu lokalisieren und zu verhindern“, die angeblich die Sicherheit und den Wohlstand der USA gefährden.
Auf der offiziellen SOUTHCOM-Website wurde bereits im Januar 2025 angekündigt, dass im Rahmen der Operation „Southern Spear“ eine „hybride Flottenkampagne“ begann. Diese markiert den Übergang von kurzfristigen Experimenten zu langfristigen Operationen. Dabei sollen Schlüsseltechniken zur Einbindung von RAS-Systemen (Robotic and Autonomous Systems) in die maritime Umgebung weiterentwickelt werden.
Die Führung von SOUTHCOM erklärte, dass die Ergebnisse dieser Mission dabei helfen sollen, Kombinationen aus bemannten und unbemannten Systemen für Überwachungs- und Anti-Drogen-Operationen zu definieren.
Die Position der Kommunistischen Partei Venezuelas
Die Kommunistische Partei Venezuelas (PCV) verurteilte die US-Aggression von Beginn an. Sie betonte den imperialistischen Charakter der US-Politik und machte die zunehmende Konkurrenz zwischen den USA, China und Russland um Märkte und Ressourcen in Lateinamerika als Ursache der aktuellen Eskalation aus.
In einer Pressekonferenz erklärte die PCV, sie lehne die „Militäroperationen und außergerichtlichen – extraterritorialen – Morde“ ab, die die USA „in internationalen Gewässern unter eklatanter Verletzung des Völkerrechts und der Menschenrechte“ durchführen. Zugleich rief sie die Völker Lateinamerikas auf, ihre Stimme gegen die imperialistischen Ansprüche Washingtons zu erheben und ihre Souveränität zu verteidigen.
Parallel dazu kämpft die PCV gegen die ihrer Ansicht nach volksfeindliche Politik der Maduro-Regierung. Dabei sieht sie sich einer zunehmenden Verfolgung durch den venezolanischen Staat ausgesetzt.
Quelle: Rizospastis


















































































