Kurz vor dem Jahreswechsel 1922/23 wurde die erste revolutionär-sozialistische Arbeitermacht der Menschheitsgeschichte in eine neue staatspolitische Struktur umgewandelt – die Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken (UdSSR).
Am 30. Dezember 1922 wurde in Moskau die Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken (UdSSR) geschaffen. Dies bedeutete den staatspolitischen Zusammenschluss der Russischen, Weißrussischen und Ukrainischen Sozialistischen Sowjetrepubliken sowie der Transkaukasischen Sozialistischen Föderativen Sowjetrepublik. Als Hauptstadt der neuen Union fungierte Moskau, als Nationalhymne zunächst „Die Internationale“. Erster Regierungschef war Wladimir Iljitsch Lenin als Vorsitzender des Rats der Volkskommissare, Staatsoberhaupt Michail Kalinin als Vorsitzender des Zentralen Exekutivkomitees der UdSSR.
Als Geburtsdokumente der Sowjetunion gelten die Erklärung und der Vertrag über die Bildung der UdSSR, die vom Ersten Allunionskongress der Sowjets gebilligt worden war und am 30. Dezember von den Delegationsführern der vier Gründungsrepubliken unterzeichnet wurde, nämlich von Michail Kalinin (Russische SSR), Grigori Petrowski (Ukrainische SSR), Alexander Tscherwjakow (Weißrussische SSR) sowie Michail Tschakaja (Transkaukasische SFSR). In den 26 Artikeln des Vertrages wurden die rechtlichen Rahmenbedingungen der multinationalen Union abgesteckt, 1924 trat dann die erste gesamtsowjetische Verfassung in Kraft.
Die Gründung der UdSSR Ende Dezember 1922 war als Folge der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution von 1917 ein welthistorisches Ereignis. Die revolutionäre Arbeitermacht wurde in eine Staatenstruktur überführt, die in weiterer Folge den Aufbau und die Entwicklung des Sozialismus gewährleisten sollte. Es handelte sich um „die bislang größte staatspolitische Errungenschaft der revolutionären Arbeiterklasse“, hielt Tibor Zenker, Vorsitzender der Partei der Arbeit Österreichs (PdA), vor wenigen Wochen in seinem Redebeitrag auf einer internationalen Konferenz zum 100. Jubiläum fest.
Der Parteivorstand der PdA konstatierte in seiner Erklärung zum 100. Jahrestag der Gründung der Sowjetunion: „Die UdSSR war die Kraft, die einen großen Teil der sozialistischen Welt anführte und solidarisch unterstützte. Sie hat allein durch ihr Bestehen sowohl den Befreiungsbewegungen als auch der Arbeiterklasse in den entwickelten kapitalistischen Ländern geholfen. Sie hat einen Gegenpart gegen die Weltmachtansprüche des US-Imperialismus gebildet … Die Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken wird als unsterblicher Frühsozialismus ihren festen Platz in der Geschichte einnehmen.“