Rund 80 Prozent der bisherigen Lackenfläche gingen bereits verloren. Nun wird versucht, den natürlichen Salzhaushalt wieder herzustellen, der durch die Absenkung des Grundwassers, Entwässerung und künstliche Süßwasserzufuhr zerstört wurde.
Burgenland. Es ist eine einzigartige Naturlandschaft, die zu verschwinden droht. Gemeint ist die Lackenlandschaft im Nationalpark Neusiedler See Seewinkel, die insbesondere seltenen und bedrohten Vögeln wichtigen Lebensraum bietet. „Es geht den Lacken sehr schlecht. Wir haben in den vergangenen 150 Jahren rund 80 Prozent der Lackenfläche verloren. Von den noch vorhandenen Lacken sind die meisten in schlechtem oder sehr schlechtem Zustand; in sehr gutem Zustand ist keine mehr“, warnt der Forschungskoordinator des burgenländischen Nationalparks, Harald Grabenhofer. Die einstige Ausdehnung der Wasserfläche könne heute nur noch erahnt werden, der Wasserstand sei auf ein Minimum zusammengeschrumpft, heißt es.
Verantwortlich dafür sind nicht zuletzt intensive Monokulturen der burgenländischen Großagrarier etwa mit Mais und Zuckerrüben, deren Bewässerung zu einem drastischen Absinken des Grundwasserspiegels führte. Doch auch der Klimawandel trägt zur Austrocknung der Salzlacken bei.
Damit zumindest der jetzige Bestand gerettet werden könne, werden fünf Tonnen einer Salzmischung in die Moschado Lacke bei Apetlon händisch eingebracht. Dadurch soll der Lackenboden wieder abgedichtet werden, um so ein weiteres Abfließen des Regenwassers zu verhindern. „Die Salzzugabe soll lokal schwere Schäden beheben. Die zentrale Herausforderung liegt darin, natürliche Prozesse wiederherzustellen“, klären beratenden Fachleute auf.
Quelle: ORF / Mein Bezirk